Wirtschaft
Eine Besonderheit ist die Zahl von ca. 460 Unternehmen, die sich bis 2004 in Norderfriedrichskoog niedergelassen hatten, da dort bis 2004 keine Gewerbesteuer erhoben wurde. Zur Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes auf 0% hatte sich die Gemeinde bereits vor Jahrzehnten entschlossen, da sie aufgrund geringer Ausgaben und aus der Eindeichung resultierender eingehender Ratenzahlungen für Gemeindeland nicht auf diese Gelder angewiesen war. Erst langsam und ab Ende der 1990er immer schneller sprach sich die Steueroase Norderfriedrichskoog unter findigen Unternehmern herum, die dort ihre Briefkastenfirmen eröffneten. Die hier ansässigen Firmen müssen jedoch auch ständig und regelmäßig den Sitz ihrer Geschäftsführung nachweisen. Wesentliche unternehmerische Entscheidungen müssen von Norderfriedrichskoog aus erfolgen. Anderenfalls wird der Steuervorteil nicht anerkannt.
Konzerne wie die Deutsche Bank, E.ON, Commerzbank, Lufthansa, Siemens und viele andere haben oder hatten Niederlassungen eröffnet, die dort Milliardenvermögen 'verwalten', um damit von der Gewerbesteuerfreiheit zu profitieren.
Nach Änderung des Gewerbesteuergesetzes im Dezember 2003 sind die Gemeinden seit 2004 verpflichtet, mindestens einen Hebesatz von 200 zu erheben. (§ 16 Abs. 4 S. 2 GewStG: Der Hebesatz „beträgt 200 vom Hundert, wenn die Gemeinde nicht einen höheren Hebesatz bestimmt hat.“)
Basierend auf dem Artikel Norderfriedrichskoog der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen