Ierapetra
Ierapetra
Ierapetra ( ) ist eine Stadt im Südosten der griechischen Insel Kreta und Verwaltungszentrum der gleichnamigen Gemeinde (Δημος/Dimos). Mit knapp 12.000 Einwohnern im Stadtzentrum und 15.323 zusammen mit den angeschlossenen Vororten ist sie die viertgrößte Stadt der Insel und die größte der Präfektur Lasithi. In der ganzen Gemeinde Ierapetra leben 23.700 Einwohner (alle Zahlen aus der Volkszählung 2001). Ierapetra ist die südlichste Stadt Europas (ohne Zypern). Sie liegt an der schmalsten Stelle Kretas: Von Ierapetra an der Südküste bis zur Nordküste sind es nur 12 km Luftlinie.
Geschichte
Geschichte
Die historischen Wurzeln Ierapetras reichen bis in die minoische Epoche zurück. Damals trug die Stadt den Namen
Hierapytna. In der Antike erlangte sie die Vorherrschaft über die südöstliche Region Kretas; diese Blütezeit dauerte bis zur Eroberung 67 v. Chr. durch die Römer. Bei der Eroberung durch die Araber 824 wurde die Stadt schwer zerstört, doch danach wieder aufgebaut. Eine neue Blüteperiode erlebte sie in der venezianischen Epoche vom 13. bis zum 17. Jahrhundert – seit dieser Zeit trägt sie den heutigen Namen Ierapetra. 1798 soll Napoléon Bonaparte auf seinem Feldzug nach Ägypten in Ierapetra Station gemacht haben. Das Haus, in dem er damals angeblich übernachtete, wird heute noch gezeigt.
Sehenswert sind in Ierapetra das venezianische Kastell von 1626 (am Hafen), die Agios-Georgios-Kirche im Stadtzentrum (1856) und eine teils verfallene türkische Moschee mit dem restaurierten Minarett und Brunnenhaus.
Klima
Klima
Das vorherrschende Klima der Landschaft um Ierapetra gehört zu den wärmsten Kretas. Die Hitze in der Stadt wird im Sommer oft gemildert durch den zum Teil stürmischen Nordwind (Boreas), welcher an der Engstelle Kretas besonders ausgeprägt ist.
Wirtschaft
Wirtschaft
Ierapetra hat einen Hafen, der für Sportboote und Fischerei genutzt wird. In der Umgebung von Ierapetra ist Gemüseanbau (Tomaten, Paprika, Gurken, Bohnen) – auch in Folienzelten – Haupterwerb. Für das benötigte Wasser sorgt der nordwestlich von Ierapetra gelegene Stausee bei
Gra Ligia. Ein regionaler Flughafen ist im Gespräch. Die Region versorgt große Teile Griechenlands mit Frischgemüse. Dessen Transport über die Straßen nach Iraklion belastet die Bauern immer mehr durch steigende Preise, so dass dafür nach Alternativen gesucht wird.
Tourismusunternehmen stellen hier noch den kleineren, aber wachsenden Anteil an Gewerbebetrieben. Die für Touristen eingerichtete Strand-/Uferpromenade ist der erste Schritt der Entwicklung des Tourismus, der bisher in der südöstlichen Region Kretas sehr zaghaft und damit umweltverträglich wuchs. Von Ierapetra aus fahren im Sommer Touristenboote zur unbewohnten Kalksandinsel Chrysi, die verwaltungsmäßig ebenfalls zur Gemeinde Ierapetra gehört.
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