Nemi (Latium)
Nemi (Latium)
Nemi ist ein Ort in der Provinz Rom, in der italienischen Region Latium. Er liegt 27 km südöstlich von Rom, 22 km von der Küste des Tyrrhenischen Meers entfernt.
Geographie
Geographie
Nemi liegt in den Albaner Bergen oberhalb des Nemisees, dem Kratersee eines erloschenen Vulkans. Der Ort selbst liegt auf einer schmalen Terrasse an der nördlichen Innenwand der Caldera fast 200 m hoch über dem See. Nemi gehört zu den Gemeinden der Castelli Romani.
Geschichte
Geschichte
Nemi ist eine der ältesten Siedlungen Mittelitaliens. Eine erste Besiedlung des Ortes ist bereits für die Bronzezeit nachgewiesen. In dieser Zeit wurde auch im dichten Wald des Kraters die Muttergöttin
Dea Madre verehrt, die in römischer Zeit zur
Diana umgewandelt wurde. Dieses Heiligtum war in vorrömischer Zeit auch politisches Zentrum der Latiner. Als Nemi 338 v. Chr. von den Römern erobert wurde verlor es diese Funktion. Dafür wurde das Heiligtum der Diana Ende des zweiten Jahrhunderts v. Chr. monumental ausgebaut. Schließlich ließ Caligula zwei gewaltige Schiffe zu Ehren Dianas auf dem See bauen. An den Hängen des Kraters entstanden Villen der reichen römischen Familien, u.a. auch eine Villa des Julius Cäsar. Mit der Christianisierung verlor Nemi seine Bedeutung und verfiel.
Das heutige Dorf entstand mit dem Bau der Burg durch die Grafen von Tusculum im 10. Jahrhundert. Nach deren Fall gab Papst Coelestin III. Nemi an die Zisterzienser, die die Burg zu einem klösterlichen Komplex ausbauten. Von ihm ist heute noch der Turm erhalten, der das Panorama des Ortes dominiert. Im
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Politik
Politik
Alessandro Biaggi, von einer Bürgerliste, wurde im Juni 2004 zum Bürgermeister gewählt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Das
Castello Ruspoli geht auf eine Festung aus dem 10. Jahrhundert zurück.
• Das Kloster
del SS. Crocifisso wurde 1637 für die Franziskaner gebaut, gehört heute aber dem Orden der Mercedarier.
• Das
Heiligtum der Diana liegt unterhalb des Ortes am Seeufer, ist aber nicht öffentlich zugänglich.
• In der Nähe steht das
Museo delle Navi (Museum der Schiffe), das archäologische Funde und die Schiffsmodelle zeigt und über Genzano di Roma erreichbar ist.
Wirtschaft, Tourismus, landestypische Produkte
Wirtschaft, Tourismus, landestypische Produkte
Der Ort lebt heute vom Wochenend- und Naherholungs-Tourismus der Römer, wird aber auch von internationalen Rom-Touristen im Rahmen von Tagesausflügen in die Albaner Berge gern besucht. Die Altstadt mit
Corso Vittorio Emanuele,
Via Giulia und Nebengassen ist beliebt wegen ihrer kleinen Bars und lokalen Spezialitätenrestaurants, in denen Fleischgerichte mit Pilzen, Wild sowie Fisch aus dem Nemi-See auf der Karte stehen.
Nemi ist vornehmlich bekannt für seine Wald-Erdbeeren , die allerdings heute - ebenso wie die im Umkreis gezüchteten Pflanzen und Blumen, die die Hauseingänge und Balkone schmücken - größtenteils aus Gewächshäusern am Seeufer stammen. Am ersten Sonntag im Juni findet die
Sagra delle Fragole (Fest der Erdbeeren) sowie eine große Pflanzen- und Blumenschau (
Mostra dei Fiori) statt. Aus den Walderdbeeren werden auch zahlreiche Dessertvariationen, Eis, Marmelade und Likör zubereitet.
Weitere landestypische Produkte sind im Holzofen gebackenes Brot; Fleischer-Delikatessenläden (
Norcinerien) bieten Sch
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