Orbe VD
Orbe VD
Orbe ist eine politische Gemeinde im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz. Der ehemalige deutsche Name
Orbach wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Orbe liegt auf , 10 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Yverdon-les-Bains (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich auf einem von der Orbe auf drei Seiten umflossenen Geländevorsprung am Jurafuss, im Waadtländer Mittelland. Orbe liegt rund 40 m über der landwirtschaftlich intensiv genutzten Orbeebene (französisch Plaine de l'Orbe).
Die Fläche des 12.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtländer Mittellandes. Der Hauptteil des Gebietes wird von der weiten Orbeebene eingenommen, einem früher sumpfigen und häufig überschwemmten Gebiet, das heute drainiert und von den in Kanalbetten eingezwängten Flüssen Nozon, Talent und Orbe durchzogen ist. Auf dem Gemeindegebiet fliesst der Nozon in den Talent, und dieser etwas weiter nordöstlich in die Orbe. Daneben gibt es noch den Entrerocheskanal, der weiter im Nordosten
Canal Oriental heisst und streckenweise die östliche Grenze des Gemeindegebietes bildet, und den
Canal Occidental. Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden auf die angrenzenden Hochflächen des Jurafussplateaus und erreicht auf
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Geschichte
Geschichte
Die frühesten Siedlungsspuren auf dem Gemeindegebiet stammen aus dem Neolithikum. Die eigentliche Geschichte von Orbe beginnt zur Römerzeit. Die Römer gründeten vermutlich etwa um 150 nach Christus am Rand der Orbeebene beim Austritt der Orbe aus dem Jurafussplateau die Siedlung
Urba an einer Verzweigung der von Lausanne kommenden Heerstrasse. Der eine Ast führte von Urba über den Jura (Col de Jougne) nach Besançon, dem damaligen
Vesontio, der andere Ast folgte dem Rand der Orbeebene nach Yverdon (
Eburodunum) und Avenches (
Aventicum). Die Siedlung wurde während der Römerzeit zeitweise auch als
Orba,
villa Orbacum und
Urbigenum bezeichnet. Das Wort
Urba stammt nicht – wie vielfach angenommen – vom lateinischen
urbs (Stadt), sondern hat seinen Ursprung im Keltischen, eventuell bestehen sogar vorkeltische Wurzeln. Der Wortstamm
orobis bzw.
orbe, der in keltischer Zeit nur den Fluss Orbe bezeichnete, bedeutet schlicht und einfach
Fluss. Im Gegensatz zu Aventicum und Colonia Iulia Equestris (Nyon) erlangte Urba
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Orbe besitzt ein malerisches mittelalterliches Stadtbild. Die historische Altstadt besteht aus einem oberen Teil (Vieux-Bourg) mit drei Längs- und einer Querstrasse sowie einem unteren Teil (Neuf-Bourg), an dessen unterem Ende sich der Pont du Moulinet, eine von 1421 stammende Brücke befindet.
Das mittelalterliche Städtchen besass einst sechs verschiedene Kirchen; heute sind jedoch nur noch drei Gotteshäuser vorhanden. Nachdem der Brand von 1407 die frühere Stadtkirche zerstört hatte, wurde die heute reformierte Kirche Notre-Dame errichtet, die ein bedeutendes Bauwerk des spätgotischen Flamboyantstils darstellt. Der Kirchturm entstand durch Umbau und Vergrösserung eines ehemaligen Turms in der Ringmauer der Stadt. Er diente in der Folgezeit gleichzeitig als Glockenturm und als Wehrturm und wurde deshalb mit den für waadtländische Kirchen typischen vier Echauguetten (erkerartige Wachtürmchen an dem Hauptturm) ausgestattet. Das dreischiffige Langhaus wurde von 1521 bis 1525 umgebaut und 1687-90 wurden die ehemaligen Seitenkapellen auf der Nord- respektive auf der Südseite miteinander
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Wirtschaft
Wirtschaft
Orbe ist heute ein regional bedeutendes Zentrum mit Gewerbe, Industrie, Handel und Verwaltungsfunktionen sowie touristischen Anlagen.
Aufgrund des grossen Landwirtschaftsgebietes im Umland von Orbe spielt der primäre Sektor noch heute eine gewisse Rolle in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Die Landwirtschaft vereinigt noch rund 7 % der Erwerbstätigen auf sich. Von Bedeutung sind der Ackerbau und insbesondere Gemüsekulturen. Einige kleinere Weinbaugebiete gibt es im Bereich des Städtchens sowie einen grösseren Rebhang oberhalb des Hofes La Vaux Vully. In der Orbeebene links der kanalisierten Orbe wurde 1899 die kantonale Strafanstalt
Bochuz (Pénitencier de Bochuz) gegründet, die das grösste landwirtschaftliche Gut des Kantons Waadt bewirtschaftet.
Mit den verbesserten Verkehrsanbindungen entwickelte sich Orbe im Lauf des 19. Jahrhunderts zu einem Industriestandort. Zunächst siedelten sich die Mühlenwerke Rod SA an, später folgten eine Schokoladenfabrik und die Filmapparatefabrik Paillard, die von 1958 bis 1971 in Betrieb war.
Heute hat sich am Fuss des Stadth
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