Santiago de Chile
Santiago de Chile
Santiago de Chile ist die Hauptstadt Chiles.
Das Stadtgebiet ist Teil der Hauptstadtregion (Región Metropolitana), die neben der Provinz Santiago weitere fünf Provinzen umfasst. Im städtischen Siedlungsgebiet (areá urbana) leben 5.392.395 Menschen, in der gesamten Región Metropolitana sind es 6.061.185 (Volkszählung 2002). Damit leben etwa 40 Prozent aller Chilenen in der Hauptstadt oder in ihrer direkten Umgebung.
Santiago heißt eigentlich nur die Gemeinde, die das Stadtzentrum und das Regierungsviertel umfasst. Hier leben 200.792 Menschen (Volkszählung 2002). Die Agglomeration Santiago umfasst hingegen sogar Städte und Gemeinden anderer Provinzen, wie Puente Alto oder San Bernardo.
Die Stadt ist das unbestrittene politische Zentrum Chiles, auch wenn das chilenische Parlament, der Congreso Nacional (Nationalkongress), in ValparaÃso tagt. Santiago ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum von Chile mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. Die bedeutendsten Unternehmen C
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Geographische Lage
Geographische Lage
Santiago liegt in einem Talkessel, umgeben von den Gipfeln der Anden am Fluss RÃo Mapocho. Die Stadt wird im Norden vom Aconcagua-Tal, im Süden vom Rancagua-Becken und seitlich von den beiden Kordilleren begrenzt.
Der RÃo Mapocho entspringt nordöstlich von Santiago in den Anden. Nach rund 50 Kilometer fließt der Fluss durch die Hauptstadt Chiles. Innerhalb Santiagos nimmt die Wasserqualität stark ab. Über Peñaflor fließt der Fluss nach El Monte, wo er dann in den RÃo Maipo mündet. Vom Fluss gehen eine große Anzahl Kanäle aus, die bekanntesten sind der
Maipo-Kanal und der
San Carlos-Kanal.
Das Stadtgebiet (areá urbana) hat eine Fläche von 641,4 Quadratkilometer. Davon gehören 22,4 Quadratkilometer zur Gemeinde Santiago. Die Metropolregion Santiago (Región Metropolitana) hat eine Fläche von 15.103,2 Quadratkilometer. Die Ebene der Hauptstadtregion ist von Weizen-, Wein- und Obstkulturen überzogen. Die Kessellage in Verbindung mit Auto- und Industrieabgasen führt häufig zu Smog, der oft so dicht ist, dass von der Innenstadt aus die Bergkett
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Klima
Klima
In der Hauptstadtregion herrscht ein dem Mittelmeerraum vergleichbares Klima. Es wird stark durch den Humboldt-Meeresstrom entlang der Küste des Landes beeinflusst. Dieser fließt von Süden nach Norden und transportiert kaltes Meereswasser aus der Antarktis. Während zum Vergleich Nordeuropa vom warmen Golfstrom profitiert, liegen die Wassertemperaturen in Chile bei analogem Breitengrad (Nord-/Südkoordinate) deutlich niedriger.
Eine Besonderheit des Klimas ist der El-Niño-Effekt, auch
Südliche Oszillation genannt. Dieses Klimaphänomen ist in der Hauptstadtregion etwa alle sieben Jahre wirksam und führt hier zu vermehrten Niederschlägen im Vergleich zu Normaljahren.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die Agglomeration Gran Santiago gliedert sich nach Angaben des Instituto Nacional de EstadÃsticas (INE) in 37 selbständige Gemeinden (
comunas), von der die Gemeinde Santiago eine ist. 32 Gemeinden liegen in der Provinz Santiago, drei Gemeinden in der Provinz Cordillera (Pirque, Puente Alto und San José de Maipo ), eine Gemeinde in der Provinz Maipo (San Bernardo) und eine Gemeinde in der Provinz Talagante (Padre Hurtado). Von der Gemeinde San José de Maipo gehören nur die Ortsteile Las Obras und Las Vertientes zur Agglomeration Gran Santiago.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die bedeutendsten Unternehmen Chiles haben ihren Sitz in Santiago, ebenso viele Dependancen ausländischer Firmen. 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden hier erwirtschaftet. Die Stadt ist das unbestrittene politische und wirtschaftliche Zentrum Chiles. Die größte Börse des Landes (Bolsa de Comercio de Santiago) hat ihren Sitz in der Stadt.
Santiago ist auch das Medienzentrum des Landes, die nationalen Fernsehstationen senden aus der Hauptstadt, und hier erscheinen auch die überregionalen Zeitungen wie
El Mercurio,
La Tercera,
La Nación oder
Siete. Außerdem erscheint in Santiago der
Condor, eine der weltweit wenigen wöchentlich erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen. Santiago wurde in einer Studie der Wirtschaftszeitung America Economia 2004 und 2005 noch vor Miami zur wichtigsten Stadt gewählt, um in Lateinamerika Geschäfte zu führen.
Unter Augusto Pinochet wurde die Wirtschaft Santiagos konsequent nach marktwirtschaftlich-neoliberalen Aspekten umgebaut und dereguliert. Trotz (und nicht zuletzt auch aufgrund) der fragwürdigen Methoden
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