Vendlincourt
Vendlincourt
Vendlincourt ist eine politische Gemeinde im Distrikt Porrentruy des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Wendlinsdorf wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Vendlincourt liegt auf , 7 km nordöstlich des Bezirkshauptorts Porrentruy (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich in einer Mulde im Quellgebiet des Baches Vendline, in der Ajoie (deutsch
Elsgau).
Die Fläche des 9.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst die Talniederung im Quellgebiet der Vendline. Im Westen reicht das Gebiet auf die leicht gewellte, offene Tafeljurahochfläche der Ajoie zwischen der Coeuvatte und der Vendline. Nach Osten erstreckt sich das Gemeindegebiet in die ausgedehnten Wälder von
Le Chêtre. Den südlichen Abschnitt nehmen die Höhen von
Bois Juré, mit der höchste Punkt von Vendlincourt, und
Sur la Charmille ein. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 6 % auf Siedlungen, 38 % auf Wald und Gehölze und 56 % auf Landwirtschaft.
Zu Vendlincourt gehören mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Vendlincourt sind Bonfol, Damphreux, Coeuve, Alle und Miécourt im Kanton Jura sowie Levoncourt und Courtavon im angrenzenden Frankreich.
Geschichte
Geschichte
Seine erste Erwähnung findet das Dorf 1136 als
Wandeleincurt. 1139 wurde dem Kloster Saint-Ursanne Grundbesitz in
Wandelencurt bestätigt, und später erscheinen auch die Bezeichnungen
Wandelencurtl (1230) und
Wendelsdorf (1266). Der Ortsname geht vermutlich auf das Gehöft eines Germanen namens
Wandalin zurück.
Vendlincourt teilte die wechselvolle Geschichte der Ajoie, die 1271 zum ersten Mal an das Fürstbistum Basel kam. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert unterstand das Dorf dem Meieramt Coeuve. Von 1793 bis 1815 gehörte Vendlincourt zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neu gegründeten Kanton Jura. 1832 war Vendlincourt während drei Tagen durch Truppen des Kantons Bern besetzt, weil die Gemeinde sich auf die Seite des Klerus stellte, der den Eid auf die liberale Verfassung nicht schwören wollte.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Saint-Léger wurde 1817 unter Einbezug eines älteren Turms erbaut; 1985-86 fand eine umfassende Renovation statt. Vor dem Bau dieser Kirche gehörte Vendlincourt bis 1619 zur Pfarrei Damphreux, danach bis 1816 zur Pfarrei Bonfol. Im Ortskern sind noch einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Vendlincourt ist dank der fruchtbaren Böden in der Umgebung ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Eine grosse Sägerei bietet zahlreiche Arbeitsplätze. Ferner ist von der im 19. Jahrhundert bedeutenden Uhrenindustrie ein Unternehmen für die Herstellung von Uhrengehäusen übriggeblieben. Viele Erwerbstätige sind jedoch Wegpendler und arbeiten in der Region Porrentruy.
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