Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
11:35
 
 
+
»
 

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Schaffa im Jahr 1323. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und dem Wüten der Schweden lag der zur Herrschaft Frain an der Thaya gehörende Ort lange marode danieder.

Infolge der Judenvertreibung aus Wien und Niederösterreich im Jahr 1670 kam eine große Zahl von Juden nach Südmähren. Maximilian Graf von Starhemberg, der Besitzer von Frain, erlaubte den aus Weitersfeld (Niederösterreich) vertriebenen 85 jüdischen Familien, sich hier anzusiedeln. Das taten sie aber nicht nur auf dem ihnen zugewiesenen Areal, einige von ihnen erwarben auch Grundstücke nördlich der Kirche und beim Petreiner Tor (Schaffa war von einer Mauer mit drei Toren umgeben).

Die Schaffinger Juden beherrschten in weitem Umkreis den Handel mit Tuch, Leinen Leder, Schafwolle, Flachs, Horn, Geweihen und Borsten. Mit der Eröffnung der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn 1870 und der Nordwestbahn (1872) ging das Geschäft zurück und die jüdischen Bewohner von Schaffa wanderten zum Teil ab, auf der Suche nach neuen, besseren Geschäftsmöglichkeiten.

1744 ordnete Maria Theresia an, die Juden aus Böhmen und Mähren zu vertreiben, was auch die örtliche jüdische Gemeinde getroffen hätte, doch nach zahlreichen Interventionen wurde dieses Vorhaben fallen gelassen.

1742 brannte die Kirche von Schaffa ab. 1745 wurden die Kirche und der Pfarrhof nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach im Barock-Stil wieder aufgebaut. Die Filialkirche von Schaffa unterstand von 1689 bis 1733 der Pfarre Frain, dann wurde sie zu einer eigenen Pfarre erhoben.

1778 wurde der jüdische Friedhof erweitert.

Um 1800 – 19 Jahre nach dem Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. im Jahr 1781 – errichteten auch die Schaffinger Juden eine Schule, an der ab 1805 der Lehrer Johann Bauer von der christlichen Schule zwei Stunden pro Tag unterrichtete.

Nach 1848 wurde die Schule zweiklassig, nach der Ausdehnung der Schulpflicht im Jahr 1869 dreiklassig. Die dreiklassige Schule hielt sich bis 1883.

Am 13. Juni 1822 gingen mit Ausnahme eines einzigen Hauses des Judenviertels auch 45 Häuser der Christen in Flammen auf.

1919 wurden die christliche und die jüdische Gemeinde von Å afov miteinander vereint. Im Jahre 1924 lebten in Schaffa, das als Städtchen bezeichnet wurde, über 600 Einwohner. Von den 772 Bewohnern, die 1930 im Ort lebten, waren 441 Deutsche, 234 Tschechen und 97 Juden.

Nach dem Einmarsch der Nazis in Südmähren mussten die tschechischen Bewohner Schaffa verlassen und die Juden in die Konzentrationslager deportiert. Nur einem Teil von ihnen gelang rechtzeitig die Flucht.

1945 erfolgte die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus Schaffa; daran erinnert an der Strasse von Langau nach Riegersburg (wie so viele andere Gedenkstätten entlang der Staatsgrenze) ein 1987 errichteter Gedenkstein. Benachbarte Gedenksteine befinden sich bei Felling (für Vranov nad Dyji) und bei Heinrichsreith (für Stálky).

Am 9. Mai 2006 wurde ein touristischer Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer zwischen Langau und Å afov eröffnet .

Nordöstlich des Ortes an der Landstraße 398 befindet sich eine Statue des hl. Johannes Nepomuk.

Basierend auf dem Artikel Å afov der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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