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Sudan

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Datum & Zeit
03.05.2024
18:52
 
 
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Geschichte

Die Ursprünge der Stadt sind bisher ungeklärt. Sie wurde vielleicht am Ende des fünften Jahrhundert von einem der ersten Herrscher von Makuria als Festung gegründet. Diese Festung war Teil einer Reihe von solchen Befestigungsanlagen, die am Nil entlang erbaut wurden. Durch seine zentrale Lage im Reich von Makuria scheint der Ort schnell an Bedeutung gewonnen zu haben und wurde anscheinend schon früh zur Hauptstadt des jungen Staates erhoben. Die Stadt war aber wohl schon im 6. Jahrhundert von einiger Größe und hatte eine aus Stein erbaute Stadtmauer mit einem dicht bebauten Stadtgebiet, das eine Fläche von 4.75 ha (350 x 150 m) einnahm. In der Folgezeit wuchs die Stadt aber erheblich und die ersten Kirchen (Gebäude X und die sog. Alte Kirche) konnten deshalb nur außerhalb der Stadtmauer errichtet werden, da das eigentliche Stadtgebiet schon vollständig bebaut war.

Die Alte Kirche war eine aus Lehmziegeln erbaut dreischiffige Basilika, deren Mittelschiff doppelt so breit wie die Seitenschiffe war. Das Dach ist von großen rechteckigen Pfeilern gestützt worden. Gebäude X war aus roten Ziegeln errichtet und diente zur Erinnerung an zwei Personen, die unterhalb des Baues in einer Krypta begraben worden sind. Es war eine großer Bau von 33.4 x 23.6 m. An dieser Stelle wurde später die Kirche mit den Steinfußboden errichtet. Es handelt sich um eine fünf-schiffige Basilika. Die alte Krypta blieb bei diesem Bau weiterhin zugänglich. Beide Kirchen wurden im Jahr 652 zerstört, als die Araber unter der Führung von Abdullah Abu Sarh die Stadt angriffen und ihre Hauptkirche vernichteten. Die Stadt wurde nicht eingenommen, doch wurden die Stadtmauern verstärkt, wozu Steine (Säulen und Kaiptelle) aus der Kirche mit den Steinfußboden verwendet wurden.

Die Kirche mit den Steinfußboden wurde zu einer Basilika mit einer Kuppel wieder aufgebaut, wobei die Kuppel von massiven Säulen getragen wurde.

An der Stele der Alten Kirche wurde im späten 7. Jahrhundert ein vollkommen neuer Bau errichtet – die Kirche der Granitsäulen. Es handelte sich um einen Bau mit fünf Schiffen. Das Hauptschiff war wesentlich größer als die Seitenschiffe. Am Ende des Hauptschiffes gab es eine große Apsis, während es auch Apsen in den Seitenschiffen gab. Die Säulen der Haupthalle bestanden aus Granit mit fein gearbeiteten Kapitellen. Die Fenster der Kirche hatten Gitter aus Keramik, die besonders kunstvoll und phantasievolle Muster zeigen. Diese Kirche stand eventuell auch für andere nubische Kirche Modell. Es wird vermutet, dass es sich um die Kathedrale der Stadt handelte.

Alle diese Kirchenbauten waren reich mit Wandmalereien dekoriert, von denen sich noch Fragmente fanden.

Auf dem sog. Kom H konnten die Reste eines großen Klosters ausgegraben werden, das ein Gebiet von ca. 120 x 100 m bedeckte. Es wurde begründet durch Bischof Joseph von Syene († 28.04.668), dessen Grabstein mit koptischer Inschrift man kürzlich in den Ruinen der Klosterkirche fand. Das eigentliche Klostergebäude wurde bisher nur zum kleinen Teil ausgegraben, da sich die Ausgrabungen bisher vor allem auf Anbauten konzentrieren. Es fanden sich vor allem Wohn- und Wirtschaftsbauten, aber auch mehrer Kapellen. Das Kloster ist unter dem modernen Namen Kloster der heiligen Dreifaltigkeit bekannt. Es fanden sich viele gut erhalten Wandmalereien. Es konnte auch die Krypta, in der der Erzbischof Giorgios begraben worden ist, gefunden werden. Die Kammer war noch sehr gut erhalten und über und über mit Texten bedeckt. In zwei Räumen konnten vollkommen einmalige Malereien entdeckt werden, die eine Gruppe von tanzenden Männern mit Musikinstrumenten zeigt. Einige der Figuren tragen Masken. Es scheinen sich hier afrikanische und arabische Traditionen zu vereinigen.

Vom 7. bis zum 9. Jahrhundert wurden etwa 500 m nördlich des Stadtkernes aufwändige Villen erbaut, die teilweise 100 bis 120 m² groß waren. Sie hatten teilweise mehrere Stockwerke. Toiletten fanden sich im Untergeschoss, während sich im Obergeschoss die eigentlichen Wohnräume befanden. In einer Villa fanden sich sogar ein Ofen zum Wasser heizen, der ein daneben liegendes Bad bediente. Die Wände des Bades waren bemalt. Die Stadt wuchs von dort aus weiter nach Norden und umfasste schließlich ein Gebiet von 2.6 x 0.9 km. Über das ganze Gebiet verstreut wurden Kirchen und Klöster gefunden, jedoch ist ungeklärt wie dicht das Gebiet insgesamt besiedelt war.

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