Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
08.05.2024
02:19
 
 
+
»
 

Geschichte

Prähistorische Funde gab es bei Bos-cha (Schalensteine), bei Chanoua (Keramik der Fritzens-Sanzeno-Kultur). Suotchastè war gemäss den Ausgrabungen von der späten Bronzezeit (Melauner Kultur) bis in die jüngere Eisenzeit (Fritzens-Sanzeno) besiedelt. Ortsnamen und Namen von Gegenständen weisen auf eine vorrömische Besiedlung um 500-400 v.Chr. durch illyrische Rätier hin. 15 nach Chr. besiegten die Stiefsöhne des Kaisers Augustus Rätien und gründeten die römische Provinz Rätien. Hiervon zeugen auch römische Fundgegenstände in Ardez. Ardez wird um das Jahr 900 erstmals im karolingischen Urbar erwähnt. Der Bau der Burg Steinsberg fällt vermutlich in die Zeit Karls des Grossen. Die Herren de Ardetz lebten nachweislich von 1161-1310. 1209 erwarb der Churer Bischof Reinher von Torre die Burg. Steinsberg wurde zunächst Kirchenkastell (Luziusstein; Kirche St. Luzi auf dem Burghügel) und ab dem 12. Jh. Feudalsitz. Zum Schutz von Rechte und Freiheiten gründete die Bevölkerung 1367 den Gotteshausbund in Zernez. Im Rahmen des Schwabenkrieges zerstörten die Österreicher 1499 das Dorf Ardez und die Burg. Im 16. Jh. wurde die Fahne des Unterengadins in Ardez aufbewahrt. Die Gemeinden besassen ein hohes Mass an Souveränität. Wenn die Herren (Magnaten) sich zuviel Macht anmassten, griffen die Bauern in den Gemeinden zu Waffe und Fahne ("Fähnlilupf") um dafür zu schauen, dass ein Gerichtsverfahren wieder für gerechte Verhältnisse sorgte.

1622 wurde das protestantische Ardez durch den katholisch-österreichischen Feldherr Baldiron dem Erdboden gleichgemacht. 1652 kauften sich die Ardezer von Österreich los. Seit 1854 ist Ardez eine politische Gemeinde.
Der Übertritt zur Reformation erfolgte 1538. Zur alten Pfarrei Ardez gehörten mit Tauf- und Begräbnisrecht neben Ardez auch Guarda, Lavin, Susch sowie Galtür. Die Einwohner von Galtür begruben ihre Toten im Friedhof von Ardez. Im Winter - wenn der Futschölpass nicht begehbar war – vergruben sie die Toten im Schnee und brachten sie Frühling nach Ardez.

Ardez wurde 1975 als Pilotgemeinde des Europäischen Jahres für Denkmalpflege zusammen mit Corippo, Murten und Martigny VS als Musterdorf mit beispielhafter Restaurierung ("Réalisation Exemplaire") ausgewählt.

Basierend auf dem Artikel Ardez der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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