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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
10:48
 
 
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»
 

Geschichte

Die Geschichte Aurichs lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Ursprungssiedlung Aurechove wird erstmalig in einer friesischen Rechtsaufzeichnung aus dem Jahre 1276, dem Brokmerbrief erwähnt.

Sie lag um die Lambertikirche herum, die vom Grafen Moritz von Oldenburg gestiftet und dem Heiligen Lambertus, dem in Jahre 703 getöteten Bischof von Maastricht geweiht wurde. Ihr wuchtiger Kirchturm, der sich in heutiger Form seit 1662 zeigt, ist das Wahrzeichen der Stadt.

Im späten Mittelalter folgt eine Zeit geprägt von Konflikten mehrerer Häuptlings-Familien, die erst endet, als sich um 1350 dieCirksena durchsetzen können, das spätere Grafen und Fürstengeschlecht. Diese residierten zunächst in Emden, verlegten aber 1561 nach Auseinandersetzungen mit der Hafenstadt ihren Hof nach Aurich.

Nach dem Aussterben der Cirksena übernahmen die Preußen die Herrschaft über Ostfriesland. Am 7. Juni 1744 wurde Aurich ohne Widerstand von 500 Preußen besetzt. Am 23. Juni huldigte das Land der preußischen Krone. Aurich blieb Sitz der Landesbehörden, erhielt eine Kriegs- und Domänenkammer und wurde Regierungshauptstadt der Preußischen Provinz Ostfriesland.

In der napoleonischen Epoche besetzten zunächst holländische, später französische Soldaten die Stadt. Ostfriesland wurde als "Departement de l`Ems-Oriental" ("Osterems") dem französischen Kaiserreich angegliedert. Aurich war Sitz des obersten französischen Beamten, des Präfekten.

Beim Wiener Kongress wurde die Stadt mit Ostfriesland dem Königreich Hannover zugeschlagen, fiel dann nach dem Deutschen Krieg 1866 wieder an Preußen. Ihren Status als Verwaltungszentrum Ostfrieslands konnte die Stadt unter den verschiedenen Herrschaften erhalten. Zu einer Industrialisierung kam es hingegen nicht. Wirtschaftlich blieb die Stadt von ihrer Stellung als bedeutender Viehhandelsplatz geprägt, die sie seit dem 14. Jahrhundert immer weiter ausbauen konnte.

Im 20. Jahrhundert erhielten die Nationalsozialisten ab Mitte der 20er Jahre immer mehr Zulauf. Bei den Reichstagswahlen 1932 wählten 44,2 % der Stimmberechtigten im Regierungsbezirk Aurich die NSDAP. Die Wahlen von 1932 und 1933 besiegelten schließlich das Ende der jungen Demokratie. Für Juden, Kommunisten und andere den neuen Machthaber nicht genehme gesellschaftliche Gruppen beginnt eine Zeit der Ausgrenzung, Verfolgung und des Mordes. Von großen Bevölkerungsschichten werden die Nationalsozialisten hingegen begeistert empfangen. In den Folgejahren kam es zu mehreren Großveranstaltungen in Aurich mit mehreren Tausend begeisterten Zuhörern.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam es auch in Aurich zu den von der Reichsleitung der Nationalsozialisten befohlenen Ausschreitungen gegen die Juden, die später als „Reichskristallnacht“ oder Novemberpogrome 1938 bezeichnet wurden. zwei Jahre Später wurde die Stadt als Judenfrei gemeldet.

Während des Zweiten Weltkrieges blieb Aurich von größeren Luftangriffen verschont. Drei Mal wurde die Stadt bombardiert. Dabei kamen 17 Menschen ums Leben und 24 wurden verletzt.

Nach 1945 wurde die Stadt von vielen Flüchtlingen bevölkert. Zählte sie bei Kriegsausbruch 7089 Einwohner, waren es Ende 1945 bereits 10.350 geworden.

Am 31. Mai 1965 wurden die Gemeinden Extum, Haxtum, Kirchdorf und Rahe zur Samtgemeinde Upstalsboom zusammengeschlossen. Der Name der Samtgemeinde begründete sich auf das hier befindliche Denkmal Upstalsboom. Am 1 Juli 1972 wurden im Rahmen einer niedersächsischen kommunalen Gebietsreform diese vier Ortsteile dem Stadtgebiet Aurichs zugeschlagen - allerdings nicht nur diese. Durch die Eingemeidung weiter Teile des heutigen Stadtgebiets vergrößerte sich die Einwohnerzahl Aurich um das Doppelte seiner Größe im jahre 1972 und überschritt die 30.000-Einwohner-Marke deutlich. Erst seit der Kommunalreform ist Aurich somit die nach Einwohnern zweitgrößte Kommune Ostfrieslands.

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