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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.05.2024
00:44
 
 
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»
 

Geschichte

Das Stift Gandersheim wurde 852 von Sachsenherzog Liudolf, dem Namensgeber der Liudolfinger, gegründet. Bereits in früherer Zeit bestand eine Kaufmannsniederlassung (der Wiek) an der Stelle der heutigen Georgskirche. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit unter den Liudolfingern im 10. Jahrhundert. Zu dieser Zeit lebte auch die Dichterin Roswitha von Gandersheim. Das Markt-, Münz- und Zollrecht wurde ihr 990 von der Kaiserin Theophanu im Namen ihres (unmündigen) Sohnes Otto III. verliehen. Um 1300 wurde die herzoglich-braunschweigische Burg als Gegenpunkt zum Stift errichtet. 1329 kauften sich die Bürger der Stadt endgültig aus ihrer Abhängigkeit vom Stift frei (Magna Charta Gandershemensis). Die drei Machtzentren Stift, Stadt und Burg waren künftig für Gandersheim bestimmend. 1568 wird auf Druck des Herzogs Julius von Braunschweig die Reformation auch für das Stift durchgeführt. 1570 wird ein Paedagogium Ilustre als Vorstufe einer Universität gegründet, jedoch schon bald nach Helmstedt verlegt. Eine weitere Blüte erlebte das Stift im Barock unter der Äbtissin Elisabeth Ernestine Antonie von Sachsen-Meiningen (Äbtissin 1713 bis 1766). Mit dem Reichsdeputationshauptschluss verlor auch das Stift 1803 seine Unabhängigkeit und wurde 1810 nach dem Tod der letzten Äbtissin ganz aufgelöst. Das Vermögen ging an das Königreich Westphalen. 1833 wurde der Landkreis Gandersheim (Autokennzeichen GAN) gegründet und 1977 wieder aufgelöst. 1878 wurde das erste Solbad in Gandersheim gegründet und der Kurbetrieb setzte langsam ein. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte der Einstieg in eine professionelle Fremdenverkehrswerbung und ab 1932 durfte die Stadt sich "Bad" Gandersheim nennen.

1944 wurde in Gandersheim ein Außenlager des KZs Buchenwald errichtet, in dem hunderte Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen leben mußten. Sie mußten Zwangsarbeit im zu den Heinkel-Werken gehörenden Flugzeugwerk und in einem nahegelegenen Steinbruch verrichten. Der französische Schriftsteller Robert Antelme, der dort interniert war, schildert das Leben und Sterben im Lager Gandersheim eindringlich in seinem Werk "Das Menschengeschlecht".

Für eine Darstellung der historischen Entwicklung des Postwesens in Bad Gandersheim siehe Postgeschichte von Bad Gandersheim.

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