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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
14.05.2024
20:16
 
 
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»
 

Geschichte

Der Ort Köstritz fand als Kostricz, eine slawische Siedlungsgründung, erstmalig auf einer Pfändungsurkunde 1364 Erwähnung. Seit 1543 wurde das gewerbemäßige „Ausschenken“ von Bier in der unteren Schenke (heute: Goldener Löwe) erlaubt. Im Jahre 1690 gründen die reußischen Grafen von Schleiz für eine Nebenlinie Reuß-Schleiz-Köstritz ein Paragium, das bis 1918 bestand.

Der Dahlienzüchter Christian Deegen gründete 1826 eine Gärtnerei und leitete damit den Ruf des Ortes als Blumenstadt ein. Christian Glenck eröffnete 1831 auf der Pohlitzer Flur die Saline Heinrichshall, die allerdings 1909 ihre Produktion einstellte und mit der 1845 errichteten Chemischen Fabrik vereinigt wurde. Im Jahre 1845 richtete Adolf Sturm eine Badeanstalt ein, die 1865 durch Neubau eines Kurhauses und Umwandlung in eine Aktiengesellschaft bedeutend erweitert wurde. Das landwirtschaftliche Institut des Dr. Settegast siedelte sich 1886 in Köstritz an. Daraus entwickelte sich später die höhere Gartenbauschule, die 1943 geschlossen wurde. Im Jahre 1911 wurde das neue Thüringer Frauenasyl am Goldbach eingeweiht. In Pohlitz entstand 1912 ein neues Schulgebäude. Im Jahre 1919 wurde mit der Erschließung der Gebind als Wohnungsbaugebiet begonnen. Das Thüringer Ministerium verlieh Bad Köstritz 1927 offiziell das Stadtrecht. Im Jahre 1933 datiert der Beginn der Elsterregulierung von Gera-Thieschitz über Bad Köstritz bis Caaschwitz, mit ihr in Verbindung stehen erste große Veränderungen im Köstritzer Park. Es folgte der Bau eines Freibades mit 5-m-Sprungturm 1936 im Zusammenhang mit der Elsterregulierung am Paradies.

Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 mussten Zwangsarbeiter aus den von Deutschland besetzten Ländern im kriegswichtigen Chemiewerk und in der Schwarzbierbrauerei Zwangsarbeit leisten.
Im Jahre 1942 wurde der ehemalige Leiter des Thüringer Frauenasyls Werner Sylten im KZ Dachau ermordet. In der Nacht zum 13. April 1945 wurde eine Kolonne von Häftlingen des KZ Buchenwald auf einem Todesmarsch durch den Ort getrieben, wobei 43 Personen durch den Terror der SS ihr Leben verloren. Die zunächst an verschiedenen Stellen Verscharrten wurden auf den Friedhof umgebettet und mit einer Gedenkanlage geehrt. Ein Gedenkstein an der Staatlichen Regelschule in der Hergerstraße erinnert ebenfalls an sie.

Im Jahre 1948 konnte die Wiedereröffnung des Kurhauses als Rheumasanatorium begangen werden. 1953 wurde eine Brücke des Friedens über die Elster mit ca. 800 m neuer Fernverkehrsstraße durch den Park eingeweiht - die erste Großbaustelle der Stadt nach 1945. Das erste gemeinsames Dahlienfest des Gemeindeverbandes Bad Köstritz wurde 1979 im Park gefeiert. Im Jahre 1985 erfolgte die Rekonstruktion und Neueinweihung der Heinrich-Schütz-Gedenkstätte anlässlich des 400. Geburtstages des Komponisten. 1990 wurde das Kurhaus geschlossen und sieben Jahre später abgerissen. Das Wohngebiet Am Rosenhügel, die Wohnparks Am Birkenhain und Am Erlicht wurden seit 1993 errichtet. Das modernisierte Freizeit- und Erholungsbad und eine Beach-Volleyball-Anlagenwurden 1998 eröffnet. Ein Jahr später folgte die Eröffnung der Seniorenresidenz Karlskrona auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses.

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