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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
29.04.2024
11:18
 
 
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»
 

Geschichte

Mužakow (etwa „Männerstadt“) wurde an der Stelle einer wendischen Fluchtburg als günstig an der Neiße gelegener Handels- und Manufakturplatz im 13. Jahrhundert im Zuge der deutschen Kolonialisation neu gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1249. Wenzel von Bieberstein (1421-1465) kauft 1447 die Herrschaft Muskau und verleiht 1452 das Stadtrecht. Bis 1551 blieb die Stadt im Besitz derer von Bieberstein, deren rotes fünfendiges Hirschhorn der wilde Mann im Stadtwappen trägt. Einen sehr stark zurück gegangenen Teil der Bevölkerung stellen bis heute die Sorben. In und um Muskau wurde der Muskauer Dialekt gesprochen. Heute ist das Sorbische – theoretisch, jedoch nicht faktisch â€“ zweite Amtssprache. Der Stadtname stammt aus dem Sorbischen, worauf die Endung -ow hinweist.
Die Standesherrschaft Muskau war die größte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und gehörte bis 1815 zum Markgraftum Oberlausitz des Kurfürstentums Sachsen. Im Jahr 1815 kamen, als Ergebnis des Wiener Kongresses, der die politische Ordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen (1813–1815) neu regelte, der nördliche und der östliche Teil der Oberlausitz zu Preußen und trug fortan die amtliche Bezeichnung „Preußische Oberlausitz“. Verwaltungsmäßig wurde dieses Gebiet in die Provinz Schlesien und später in die bis 1945 bestehende Provinz Niederschlesien integriert.

Standesherren waren bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Reichsgrafen Callenberg, bis 1845 Graf (später gefürstet) Hermann von Pückler-Muskau, der die Standesherrschaft an die Grafen von Hatzfeld-Weissweiler, von Hatzfeld-Schönstein und von Nostitz verkaufte. Von diesen gelangte sie im Jahre 1846 in den Besitz des Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau und danach bis 1945 an die Grafen Arnim.

Ihre Einwohner waren (mit wenig Ausnahmen) Lassiten im Stand der Erbuntertänigkeit, was erst unter preußischer Herrschaft beendet wurde. Im 18. Jahrhundert war Muskauer Töpferware weit verbreitet. Im 19. Jahrhundert wurden um die Stadt herum Braunkohle und die seltenen Alaun-Vorkommen des Muskauer Faltenbogens abgebaut. Auf dem Rückzug der napoleonischen Armee aus Russland brachten württembergische Kürassiere eine Flecktyphusepidemie nach Muskau, durch die 1811/12 etwa ein Fünftel der Bevölkerung starb.

Um seinen Landschaftspark vergrößern zu können, ließ Pückler nach 1811 den Ort Köbeln vom rechten aufs linke Neißeufer verlegen, wo er nach funktional durchdachter Planung seines „General-Inspectors“ Leopold Schefer ganz neu erstand.

1939 wurde das Dorf Lugknitz eingemeindet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch Artilleriefeuer der über die Neiße drängenden Sowjetarmee stark zerstört, sie ist heute jedoch weitgehend wieder aufgebaut. An die Endphase des Krieges erinnert noch heute ein sowjetisches Ehrenmal.

Infolge der Grenzziehung entlang der Oder-Neiße-Linie wurde aus den östlich der Neiße liegenden Stadtteilen die Gemeinde Łęknica neu gebildet, zu deren ehemaligen Fluren noch Teile von Muskau, insbesondere der größte Teil des Pückler-Parks hinzukamen, während die links der Neiße gelegenen Lugknitzer Fluren bei Muskau verblieben.

Bad Muskau besitzt eine Sole-Quelle und eine einzigartige Vitriol-Quelle. Mit dem Bau eines Kurheims wurde 1962 der Stadt Muskau die Zusatzbezeichnung „Bad“ verliehen.

Basierend auf dem Artikel Bad Muskau der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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