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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
14:28
 
 
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»
 

Geschichte

Nur wenige Kilometer vom heutigen Barendorf entfernt wurde eine Siedlung gefunden, von der nachgewiesen wurde, dass sie seit dem späten Bronzezeitalter von den Langobarden besiedelt worden war. Spätere Siedlungen sind auch den Sachsen zuzuschreiben, doch ist wegen deren Ähnlichkeit und friedlicher Durchdringung eine präzise Trennung weder archäologisch noch linguistisch möglich.

Das Schicksal Barendorfs, eines kleinen Fleckens mit nur wenigen Bauernstellen, ist schon immer eng mit dem Lüneburgs verbunden oder identisch, einer 956 gegründeten Stadt, die Schutzburg, Handelszentrum, später Hanse- und Salzstadt und damit das Verwaltungszentrum in der Region wird.

Bardenthorpe selbst wird 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt, ist zu diesem Zeitpunkt aber bereits ein Dorf. Lüneburg ist zu diesem Zeitpunkt bereits welfisch. Es wird angenommen, dass Bar(d)endorf nach einem Mann (Bauern) namens (oder mit dem Beinamen) Bardo benannt wurde, ein Name, der andeutet, dass sein Träger Langobarde und kein Sachse war. (Nach einer anderen Theorie bezeichnet die lokale Bezeichnung Bardi allgemein einen (Nieder)deutschen im Gegensatz zu den slawischen Wenden; Barendorf liegt an deren lange Zeit stabiler Siedlungsgrenze). Es gibt ein sehr altes indoeuropäisches Wort barda mit der Bedeutung "Sumpfwasser", nach dem vielleicht ihrerseits die (Lango-) Barden ihren Namen haben, weil sie in einer wasserreichen Gegend siedelten. Wenn wir dieses Wort zugrundelegen, wäre Bardenthorpe das Ort am Rand eines sumpfigen Geländes. 1774 heißt das Gelände südlich des Dorfes in Rehen/in Räin, ein bruchiges Gelände; das neuere niederdeutsche Wort könnten das alte "barda" verdrängt haben.

In der erwähnten Urkunde aus dem Jahr 1158 schenkt Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, das Dorf mit allen seinen Besitzungen dem Bischof von Ratzeburg. Ebenfalls Heinrich der Löwe genehmigt 1172 die Gründung des nahegelegenen Klosters Lüne. (Das aus der heutigen Sprache nicht mehr deutbare Wort Lüne, dem wir auch in Lüneburg begegnen, geht auf das altsächsische hliuni zurück, das "Zufluchtsstätte" bedeutet.) 1291 kauft Herzog Otto Barendorf für drei Wagenladungen Salz zurück und verkauft es für die Summe von 400 Talern an das Kloster Lüne. Um 1300 ist von einem Barendorpe die Rede, das im "Goh Modestorpe scu Oldenbrugge" gelegen ist. (Die aus dem Lüneburger Kern nach Barendorf führende Straße heißt noch heute Altenbrückertorstraße.)

1529 wird Barendorf der Sitz der gleichnamigen Vogtei innerhalb des Amtes (eine neue, weltliche Verwaltungseinheit) Lüne; die Vogtei Barendorf verwaltete zu diesem Zeitpunkt "20 Dörfern und 2 einstendige Höfe, worin sich 153 pflichtige und 16 freie Hausstellen befanden". (Die Vogtei Barendorf entspricht geographisch weitestgehend der heutigen Samtgemeinde Ostheide.)

Für Barendorf und die Nachbardörfer liegen für 1637, 1638 und 1639 Berichte über maraudierende Soldatenbanden, Plünderungen, Brandstiftungen und Vergewaltigungen vor; viele Bauern verstecken sich in diesen Jahren in den Wäldern und wagen sich nicht auf ihre Höfe zurück.

Lüneburg und sein Umland werden 1757-1759 französisch besetzt. Erneut leiden die Bauern unter Steuern und Soldatenaushebungen, wenn auch das Ausmaß des Leides im Dreißigjährigen Krieg nicht erreicht wird. (1774 schreibt sich das Dorf nach barocker Manier Bahrendorff.)

Barendorf bleibt im Zweiten Weltkrieg ohne bauliche Schäden. Am 18. April 1945 nimmt ein Panzerkeil der britischen Armee im Verlauf einer den ganzen Landkreis umfassenden Offensive kampflos Barendorf ein. Am 4. Mai 1945 findet unweit von Barendorf ein Ereignis historischer Tragweite statt. Im Zelt von Feldmarschall Bernard Montgomery wird auf dem Timeloberg ("Victory Hill", 80 m) in Wendisch Evern die bedingungslose Kapitulation aller in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark stehenden deutschen Truppen unterzeichnet.

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