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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
19:58
 
 
+
»
 

Geschichte

Biberach wurde 1083 erstmals urkundlich erwähnt und 1281 Freie Reichsstadt. Um 1170 wurde die Marktsiedlung gegründet und 1226 war diese schon als Stadt erwähnt. Rudolf I. von Habsburg bestätigte der Stadt 1282 die alten Rechte und 1312 wurde das Ulmische Recht eingeführt. Um 1239 erfolgt die Gründung des Spitals, eine karitative Einrichtung für alle Bürger, die bis heute Wälder besitzt und das Bürgerheim (Altersheim) betreibt. Biberach war Reichsstadt, konnte sich jedoch im Gegensatz zu anderen Reichsstädten kein größeres Gebiet erwerben. Das Umland gehörte daher stets zu anderen Herrschaften. Mit der Einführung der Baumwolle im 14. Jahrhundert wuchs Biberach zu einer bedeutenden Weberstadt heran. Biberacher Barchent und Leinwand wurde nach ganz Europa exportiert. Mehrere Weberhäuser aus dem 15. Jahrhundert sind noch erhalten.
siehe auch Burg Biberach, Kesselburg, Burg Rißegg, Burg Röhrwangen

Das Dorf Baltringen gehörte zum Biberacher Spital. Dort war 1524 ein Zentrum des Deutschen Bauernkriegs.

Nach Einführung der Reformation entwickelte sich Biberach zu einer konfessionell gemischten Reichsstadt. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten die Schweden zweimal die Stadt, die Kaiserlichen beschossen am 26. September 1633 den weissen Turm mit Kanonen. Der Westfälische Frieden von 1648 führte für Biberach sowie für Ravensburg, Augsburg und Dinkelsbühl ein paritätisches Regierungs- und Verwaltungssystem ein (Gleichberechtigung und exakte Ämterverteilung zwischen Katholiken und Protestanten). (Siehe Paritätische Reichsstadt). 1802 fiel die Stadt kurze Zeit an Baden und wurde 1806 gegen Villingen an Württemberg ausgetauscht. Dann wurde Biberach Sitz eines württembergischen Oberamts, aus dem 1938 der Landkreis Biberach hervorging.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde 1939 auf dem Gelände der heutigen Bereitschaftspolizei von der Wehrmacht ein Kriegsgefangenenlager namens „Lager Lindele“ eingerichtet. Bis zum September 1942 waren dort sowjetische Kriegsgefangene untergebracht, von denen 146 ums Leben kamen. Ab September 1942 wurden Bewohner der Kanalinseln Guernsey und Jersey nach Deutschland deportiert, ein Teil von ihnen wurde auch in Biberach interniert. 1944/1945 kamen noch einige Hundert orientalische Juden hinzu, die zum Teil aus dem KZ Bergen-Belsen nach Biberach deportiert wurden, auch hier gab es viele Tote zu beklagen. Im letzten Kriegsjahr wurde die Innenstadt durch Bombenangriffe teilweise zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Zehn Tage später wurde die Stadt von französischen Streitkräften besetzt.

Nach Überschreitung der Grenze von 20.000 Einwohnern Anfang der 1960er Jahre stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg zum 1. Januar 1962 beschloss. Durch die Eingliederung von vier Nachbargemeinden erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Biberach vergrößert.

Basierend auf dem Artikel Biberach an der Riß der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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