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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
15.05.2025
00:24
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Blau- und Aachtal in der Nachbarschaft von Blaubeuren befinden sich mehrere Höhlen mit bedeutenden archäologischen Fundstellen eiszeitlicher Jäger und Sammler (Jungpaläolithikum). Genannt seien die Brillenhöhle, der Hohle Fels (bei Schelklingen) und das Geißenklösterle. Funde und Grabungsergebnisse werden heute im Urgeschichtlichen Museum präsentiert.

Bereits in alemannischer Siedlungszeit (6./7. Jhd.) bestand eine Siedlung Beuren an der Blau, am Rucken wurden Grabstätten aus dieser Zeit gefunden. Hier bestand auch schon früh eine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle. Die Keimzelle der heutigen Stadt ist jedoch das um 1085 von den Grafen von Tübingen am Blautopf gegründete Benediktinerkloster Blaubeuren, das von Mönchen einer gescheiterten Klostergründung auf der Schwäbischen Alb bei Feldstetten bezogen wurde. Das Kloster förderte den Zuzug von Handwerkern und Dienstleuten und besaß das Marktrecht, so dass sich um das Kloster rasch eine weltliche Gemeinde entwickelte, die bei ihrer ersten Erwähnung in zwei am 24. Dezember 1267 ausgestellten Urkunden bereits als befestigte Stadt im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen erscheint.

1282 wird die Stadt an Graf Ulrich VI. von Helfenstein vererbt, dessen Sohn Ulrich VIII. die Stadt am 28. August 1303 an die Herzöge von Österreich verkaufte, sie jedoch umgehend als Erblehen zurückerhielt. Die Ortsherrschaft blieb bei den von Helfenstein, bis diese sie (nach mehreren Verpfändungen ab 1384) im Jahr 1447 an die Grafen von Württemberg verkauften. Bereits im 14. Jahrhundert ist eine Stadtschule nachgewiesen, 1418 wurde das Marktrecht durch König Sigismund erweitert und danach ein Rathaus (Kaufhaus) am Markt errichtet, um 1425 wurde ein Spital gegründet. In württembergischer Zeit nach 1447 wurde die Stadt zum Sitz des Amts Blaubeuren und erhielt damit eine wichtige Verwaltungsfunktion für die umliegenden Orte. Württemberg reformierte auch die städtische Verwaltung, so dass neben dem Bürgermeister in der Mitte des 15. Jahrhunderts auch erstmals ein mit Bürgern besetzter Rat erscheint.

Die Reformation wurde 1534/35 ohne große Schwierigkeiten durchgeführt. Infolgedessen wurde das Kloster aufgehoben und in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die im seit 1817 existenten evangelisches Seminar, einem altsprachlichen Gymnasium, fortbesteht. Die geistlichen Pfründeinkünfte fielen an den württembergischen Herzog, das Spital wurde 1537 der Stadt übertragen. Um 1540 erlangte die Stadt das Monopol zum Eisen- und Salzhandel, 1608 wurde das Marktrecht um zwei weitere Märkte erweitert.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges fiel Blaubeuren kurzfristig wieder an Österreich zurück, auch das Kloster wurde erneut mit Mönchen besiedelt. Nach 1635 wurde der Ort in Kampfhandlungen miteinbezogen und teilweise verwüstet, nach 1637 versuchte die österreichische Herrschaft gegen den Willen der Bevölkerung, den katholischen Altglauben zu restituieren. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Blaubeuren an das Herzogtum Württemberg zurückgegeben.

Bis zum Ende des Alten Reiches (1806) war Blaubeuren Grenzstadt des Herzogtums und gleichzeitig Amtstadt (später Oberamt). Das Oberamt Blaubeuren (vergleichbar einem Landkreis) existierte bis 1934 und wurde dann bis 1938 unter der Bezeichnung Kreis Blaubeuren bis 1938 fortgeführt, ehe dieser im Zuge einer Verwaltungsreform aufgelöst und seine Gemeinden größtenteils dem Landkreis Ulm zugeschlagen wurden.

Bis ins 19. Jahrhundert war Blaubeuren auf die mittelalterliche Stadtmauer begrenzt. Erst langsam wuchs die Stadt nach Süden darüber hinaus. Die Ankunft der Eisenbahn 1868 (Ulm-Sigmaringen) und der Zementindustrie brachte einen gewissen Aufschwung.

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