Wirtschaft
Bulle war stets ein agrarisch geprägtes Städtchen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Umlandes wurden hier verarbeitet und in den Handel gebracht. Bedeutend war der Handel mit Holz, Käse (insbesondere Greyerzer Käse) und Strohflechtwaren. Schon seit vielen Jahrhunderten werden Jahr- und Viehmärkte abgehalten. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierte sich die Industrie hauptsächlich auf die Holzverarbeitung, darunter Sägereien, Schreinereien, Möbelfabriken und Kistenfabriken. Die Diversifizierung der Industrie setzte erst nach 1950 ein.
Heute bietet Bulle als Wirtschaftszentrum des Greyerzerlandes rund 9000 Arbeitsplätze an. Mit 2 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 36 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 62 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Die Landwirtschaft ist in Bulle hauptsächlich noch durch Milchwirtschaft und Viehzucht vertreten, nur geringe Bedeutung hat der Ackerbau. Die Wälder werden forstwirtschaftlich genutzt.
Seit den 1980er Jahren entstanden entlang der Strassen am westlichen, nördlichen und östlichen Stadtrand grössere Industrie- und Gewerbezonen, darunter diejenigen von Planchy und Palud. Der sekundäre Sektor ist heute mit den Branchen Bau- und Transportgewerbe, Metallbau, mechanische Werkstätten, Nahrungsmittelindustrie (Käse und Schokolade), Kunststoff- und Holzverarbeitung sowie pharmazeutische, chemische und Textilindustrie vertreten.
Bulle ist Sitz der Stadt- und Bezirksverwaltung, Standort verschiedener Banken, Versicherungen, Ingenieur-, Architektur- und Treuhandbüros. Weitere Arbeitsplätze gibt es in der Gastronomiebranche, in den zahlreichen Boutiquen und Läden der Stadt sowie im Kunsthandwerk (Holzschnitzerei und Keramik). Am Stadtrand entstanden grosse Einkaufsläden. Das 1873 in Bulle gegründete Bezirksspital wurde 1884 nach Riaz verlegt.
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