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Bolivien

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01.05.2024
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Geschichte

Die Gegend um Cochabamba war bereits lange vor Ankunft der Europäer besiedelt; in der Umgebung der Stadt befinden sich zahlreiche Ruinen aus der Vorinka- und der Inka-Zeit. 1542 wurde die Region Teil der spanischen Kolonie Vizekönigreich Peru und die ersten europäischen Siedler ließen sich nieder.

Die Stadt Cochabamba wurde zunächst am 15. August 1571 von Gerónimo de Osorio unter dem Namen Villa de Oropeza gegründet. Die Benennung erfolgte zu Ehren des damaligen Vizekönigs Francisco de Toledo, der aus der Familie der Condes de Oropeza („Grafen von Oropeza“) stammte. Auf Anweisung des Vizekönigs wurde der formelle Gründungsakt am 1. Januar 1574 von Sebastián Barba de Padilla wiederholt. 1574 gilt heute als offizielles Gründungsjahr.

Die Stadt im fruchtbaren Cochabamba-Tal mit seinem günstigen Klima diente als landwirtschaftliches Zentrum zur Versorgung der Minen von Potosí und entwickelte sich zur Kornkammer der Region.

Ab 1776 gehörte die Stadt als Teil der Provinz Santa Cruz de la Sierra zum neu gebildeten spanischen Vizekönigreich Río de la Plata.

1783 verlegte Spanien den Sitz der Provinzverwaltung (intendencia) von Santa Cruz de la Sierra in die damals noch Villa de Oropeza del Valle de Cochabamba genannte Stadt; 1786 wurde die Stadt in Cochabamba umbenannt.

Im Mai 1812 kam es zu einem Aufstand gegen die spanische Kolonialherrschaft. Die wehrfähigen Männer der Stadt trafen am 24. Mai auf die spanischen Truppen und wurden geschlagen. Die spanischen Truppen rückten daraufhin gegen die Stadt vor. Die verbliebenen Frauen, Kinder und Greise zogen sich auf den Coronilla und den Colina San Sebastián zurück und versuchten, die Stadt nur mit Stöcken, Steinen und primitiven Waffen zu verteidigen. Die Spanier schlugen den Widerstand am 27. Mai 1812 blutig nieder, über 200 der Verteidiger starben. Auf dem Coronilla erinnert das Denkmal "Heroínas de la Coronilla" ("Heldinnen vom Coronilla") an den Mut der Frauen; im Gedenken an das Ereignis wird in Bolivien der Muttertag unabhängig vom Wochentag am 27. Mai gefeiert.

Nach der Unabhängigkeit von Spanien und der Gründung von Bolivien 1825 wurde Cochabamba Hauptstadt des neu gebildeten, gleichnamigen Departamento.

2000 wurde Cochabamba Schauplatz des Guerra del Agua („Wasserkrieg“). Nach der durch den internationalen Währungsfonds erzwungenen Privatisierung der Wasserversorgung verdreifachte die neue Gesellschaft Aguas de Tunari (Tochterunternehmen des U.S.-amerikanischen Bechtel-Konzerns) innerhalb kürzester Zeit die Wasserpreise. Dies führte Anfang 2000 zu heftigen Protesten und einem Generalstreik. Nach Zusammenstößen der Demonstranten mit der Polizei eskalierte die Gewalt und im April 2000 wurde das Kriegsrecht über die Stadt verhängt. Mitte April 2000 nahm die Regierung die Privatisierung schließlich zurück. Insgesamt starben 7 Menschen und hunderte wurden verletzt.

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