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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
07:58
 
 
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Geschichte

Bereits die Römer ließen sich im Ahrtal mit dem milden Klima nieder. Beim Bau der Keller des Dernauer Winzervereins im Jahre 1884 sowie bei verschiedenen anderen Gelegenheiten wurden Teile einer römischen Hofanlage (villa rustica) mit Warmwasseranlagen, Mosaiken, Badeanlage und einem Gräberfeld freigelegt. Des Weiteren traten Münzen aus dem 3. und 4. nachchristlichen Jahrhundert zu Tage.



Nach dem Ende der römischen Epoche 407 wurde Dernau von den Franken (Ripuarer) besiedelt. Die Reste zweier mittelalterlicher Wasserburgen mit den dazugerhörigen Grabenanlagen waren bis in die fünfziger Jahre des 19. Jhs. in den Gemarkungen „Im Graben“ und „An der Burg“ wohl noch zu sehen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 893 im Prümer Urbar. Im Prümer Güteverzeichnis wurde in diesem Jahr ein Weinbergsarial in „degernavale“ oder auch „degeneranauale“ mit einem Ertrag von drei Fudern Wein jährlich aufgeführt. Diese Nennung weist auf den Weinbauort Dernau, in dessen Gemarkung der Kesselinger Klosterhof im klimatisch günstigeren Tal der Ahr Wein anbaute.

Mit den Orten Mayschoss und Rech gehörte Dernau zur recht kleinen Grafschaft Saffenburg. Im Laufe Ihrer Geschichte wechselte die Saffenburg häufig Ihre Besitzer und wurde seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr permanent bewohnt. Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges war die Saffenburg verschiedentlich Schauplatz von Hexenprozessen.

Nachdem die Hexenjäger aus Ahrweiler und von der Saffenburg von den Schweden 1632 vertrieben waren, wurden die Dörfer Dernau, Mayschoss und Rech von deren Truppen geplündert.

Bereits ca. fünfzig Jahre vorher (1588) war Dernau von den Landsknechten des Martin Schenk von Nideggen, in der Zeit als er Bonn besetzt hielt, geplündert worden.

Die Saffenburg wurde 1704 auf Veranlassung des Herzogs von Jülich zerstört, um zu verhindern, dass sich in Zukunft weiterhin Söldnertruppen hier festsetzen konnten.

Das in der Gemarkung Dernau liegende Kloster Marienthal wurde 1136 gegründet, in 1632 von den schwedischen Truppen geplündert, und 1646 von den Truppen Turenne's niedergebrannt. In 1699 komplett neu wieder aufgebaut, wurde das Kloster 1802 unter Napoleon im Rahmen der Säkularisierung aufgehoben. Im letzten Jahrhundert war es Teil einer staatlichen Weinbaudomäne. Dieser staatliche Weinbaubetrieb wurde 2004 von privaten lokalen Winzerbetrieben übernommen und weitergeführt bzw. weiter ausgebaut.

In den Jahren 1943-1944 entstand in Dernau mit dem Lager Rebstock ein geheimer Rüstungsbetrieb, in dem durch Zwangsarbeiter Bodenanlagen zum Abschuss von V2 Raketen produziert wurden.

Von 1960 bis 1972 entstand zwischen Dernau und Ahrweiler der Regierungsbunker der
Bundesrepublik Deutschland. Er diente den damaligen Verfassungsorganen aus dem nahegelegenen Bonn als Ausweichsitz für den Verteidigungsfall. Nach Ende des Kalten Krieges und dem Umzug der Regierung nach Berlin, verlor die Anlage ihre Bedeutung. 2006 wurde der Beschluss gefasst, einen kleineren Teil der weitläufigen Bunkeranlage in ein Museum des Kalten Krieges umzuwandeln, dessen Eröffnung für den 1. März 2008 vorgesehen ist. Der größte Teil des Bunkers soll jedoch vermauert werden.

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