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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
07:03
 
 
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Geschichte

Im Reichenbacher Schenkungsbuch wird für das Jahr 1090 ein 'Landegerus de Tila' genannt. Ob damit Dill gemeint ist ist unklar. Vermutlich kam dieser aus der Stadt Tiel in den Niederlanden.

Die erste gesicherte Erwähnung von Dill stammt aus dem Jahre 1107, als ein Adalbert, comes de Dille, als Zeuge der Gründungsurkunde des Klosters Springiersbach in Erscheinung tritt. Jener Adalbert II., Graf von Mörsberg und Dill,  • um 1070, † 30. August 1125, aus der Familie der am westlichen Bodensee ansässigen Nellenburger, hatte aus dem Erbe seiner Urgroßmutter, Hedwig von Egisheim stammenden Besitz im Nahegau, darunter auch Dill, geerbt. Adalberts Tochter Mechtild von Mörsberg heiratete Menginhard von Sponheim. Dadurch fiel Dill an die Grafschaft Sponheim.

1223/1237 wurde das Sponheimer Territorium in eine vordere und eine hintere Grafschaft geteilt, Dill blieb hierbei ebenso wie die Stammburg Sponheim im gemeinsamen Besitz beider Linien. In den folgenden Jahren diente Burg Dill immer wieder als Witwensitz oder Sitz nachgeborener Söhne.
1329 wurde Dill während der Schmidtburger Fehde von Erzbischof Balduin von Trier belagert und schließlich eingenommen. 1338 gab das Erzbistum den Sponheimern Dill als Lehen zurück.

Unter Graf Johann V., dem letzten männlichen Nachkommen der Sponheimer, erhielt Dill am 8. Januar 1427 die Stadtrechte sowie die Erlaubnis, einen Wochenmarkt sowie zwei Jahrmärkte abzuhalten. Außerdem war Dill Sitz eines kleinen Amtes. Trotz dieser Sonderrechte konnte Dill keine zentralörtlichen Funktionen entwickeln: Die günstigere Lage an den Verkehrswegen und der zeitliche Vorsprung der nahe gelegenen Stadt Kirchberg, die schon 1259 das Stadtrecht erhalten hatte, die geringe Größe des Amtes, das sich zunächst nur auf Dill selbst erstreckte, bis in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts noch der Nachbarort Sohrschied dazukam, sorgten dafür, dass Dill nie über die Bedeutung einer Zwergstadt hinaus kam und den Titel letztlich auch wieder verlor.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Burg Dill 1697 von einer französischen Armee unter General Melac zerstört. Durch die Fürsprache des evangelischen Pfarrers Christoph Besold blieb der Ort selbst von Verwüstungen verschont.
Bei der endgültigen Aufteilung der Grafschaft fiel Dill 1776 an Baden. Das kleine Amt wurde aufgelöst, Dill kam zum Amt Kirchberg. Während der französischen Besetzung zur Zeit Napoleons gehörte Dill zur Mairie Sohren, nach dem Wiener Kongress 1815 kam es zur Preußischen Rheinprovinz und dort zum Kreis Simmern.

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