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Niger

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29.04.2024
15:30
 
 
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Djado

Djado, ist eine Geisterstadt / Ruinenstadt im Niger.

Die Stadt ohne Einwohner ist im Nordosten der Ténéré-Wüste gelegen. Nahezu rund um den Ruinenhügel befinden sich aus unterirdischen Quellen gespeiste Tümpel, ideale Brutstätten für Stechmücken. Allerdings trocknet ein Teil der Tümpel in bestimmten Jahreszeiten fast vollständig aus.

Djado wurde Forschungen zufolge vermutlich im 12. Jahrhundert gegründet und von berberischen Tuareg bewohnt. Im 15. Jahrhundert erfolgte die gewaltsame Zerstörung und eine spätere Neubesiedlung dieser mehrere tausend Einwohner zählenden Stadt. Die vor einigen Jahren von dem deutschen Reisejournalisten Uwe George aufgestellte Behauptung, Djado sei eine Gründung von christlichen Siedlern gewesen, ist von der Wissenschaft zwischenzeitlich als absurd zurückgewiesen worden. George hatte in einer Ruine Reste einer Zeichnung gefunden, die er als Kruzifix deutete, übersah dabei aber, dass das Kreuzzeichen (croix d'Agadès) bei den Tuareg ein beliebtes geometrisches Symbol ist, das sich keinesfalls vom christlichen Kruzifix herleiten lässt.

Zuletzt haben wohl Tubu (aus Libyen) oder Kanuri aus der Gegend des Tschadsees hier gelebt und Djado später wieder verlassen. Die Stadt hatten sie zuvor anscheinend wegen der zahlreichen Dattelpalmen erobert.

Als Hauptgrund für das Verlassen von Djado wird die durch Viehherden eingeschleppte Malariamücke angenommen, vielleicht aber auch die zahlreichen Tuareg-Überfälle im 18. und 19. Jahrhundert. Letztlich ist aber unklar, wann genau und warum Djado verlassen wurde.

Zur Zeit der Dattelernte halten sich regelmäßig Tubu in der Nähe der von Stechmücken verseuchten Geisterstadt auf.

In südlicher Richtung gelangt man von Djado aus ins Kaouar-Tal. Nach Westen geht es durch die Kieswüste der Ténéré in das Aïr-Gebirge.

Basierend auf dem Artikel Djado der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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