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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.05.2024
10:44
 
 
+
»
 

Geschichte

Dommitzsch, 83 Meter über dem Meeresspiegel und einen Kilometer westlich der Elbe gelegen, ist heute die nördlichste Stadt des Landkreises Torgau-Oschatz und des Freistaates Sachsen. Vordem galt sie lange Zeit als alter Grenzort der ehemaligen Mark Meißen.

Als ältester Beweis einer Besiedlung gilt ein Werkzeugfund aus der Jungsteinzeit (etwa 3000 bis 2000 v. Chr.). Urnenfunde belegen weiterhin eine frühe Besiedlung im Raum Dommitzsch zur Zeit der Lausitzer Urnenfelderkultur (etwa 1400 v. Chr.). Aus der Eisenzeit liegen ebenfalls Siedlungsspuren vor.

Während der Völkerwanderung gelangten slawische Stämme auch in unseren Raum, so dass ab dem 7. Jh. n. Chr. eine durchgehende slawische Besiedlung gegeben war. Dommitzsch entwickelte sich zu einem slawischen Hauptort, der im Schutz einer Burganlage (Osterberg) lag. Eine weitere slawische Burganlage befand sich auf dem Aueberg bei Dommitzsch.

In Folge der Kriegszüge Heinrich I. kam Dommitzsch um 929 in deutschen Besitz; es wurde ein deutscher Burgwardort. Dommitzsch gehörte zunächst zum "Comitatu Brennensis" (Grafschaft Brehne), nach 968 zur Markgrafschaft Meißen.

 •965 wurde "Dumoz" in einer Urkunde erwähnt, deren Echtheit jedoch bezweifelt wird
 •981 schenkte Otto I. Dommitzsch mit Burg und Nachbarorten dem Kloster Memleben
 •992 gelangten Burg und Bezirk Dommitzsch wieder unter kaiserliche Herrschaft
 •1004 wurde Dommitzsch bei der Schenkung des "Honigzehenten" durch Heinrich II. auch "Dumuz" genannt
 •1219 und 1223 wurde die Provinz "Domitz" (Domuts) genannt
 •1223 stiftete Heinrich, Markgraf zu Meißen, die Komthurei des Deutsch-Herren-Ordens in Dommitzsch
 •1298 schenkte Hermann v. Brandenburg seiner Tochter Schloss und Stadt Dommitzsch als Heiratsgut, damit erste urkundliche Erwähnung als Stadt
 •1485 kam Dommitzsch nach der Leipziger Teilung zur Ernestinischen Linie, 1547 nach der Schlacht bei Mühlberg zur Albertinischen Linie
 •1815 kam Dommitzsch zu Preußen (Provinz Sachsen)
 •Ab 1945 gehörte Dommitzsch zunächst zur neuen Provinz Sachsen-Anhalt und ab 1947 zum neuen Land Sachsen-Anhalt
 •1952 kam Dommitzsch im Zuge der Verwaltungsreform (Auflösung der Länder) zum Bezirk Leipzig

Die Stadt entwickelte sich in den Anfängen (10./11. Jh.) um die Burganlage auf dem Osterberg. Dort wurde auch die erste Kirche (Martinikirche) erbaut. Ein planmäßiger Ausbau der Stadt erfolgte im 12./13. Jh. in westlicher Richtung um den heutigen Stadtkern. Dabei wurden auch die zweite Kirche sowie Stadttore und Wallgraben errichtet.
Bedeutende Zerstörungen der Stadt erfolgten im Hussitenkrieg (1429/30) und im Dreißigjährigen Krieg.

Mit Beginn des 20. Jh. erfolgte eine beträchtliche Bebauung über die Stadtgrenzen hinaus. Nach 1958 begann die bis dahin größte Entwicklung des Wohnungsbaues.

Dommitzsch wurde bis ins 19. Jh. von Ackerbau und Handwerkern geprägt, wobei Töpfer und Leinenweber dominierten.

 •1873 Errichtung eines Tonrohrwerkes
 •1910 Errichtung der Tonwarenfabrik
 •1925 Errichtung der Margarinefabrik
 •1985 gab es in Dommitzsch: 8 Betriebe oder Zweigbetriebe, 3 Landwirtschafsbetriebe, 2 PGH, 29 private Handwerksbetriebe, 1 Dienstleistungsbetrieb, 1 Landambulatorium, 24 Einzelhandelsgeschäfte, 8 Gaststätten, 1 Waldbad mit Campingplatz
 •1990 entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Zugehörigkeit zum Freistaat Sachsen.
 •Ab 2. Januar 1999 wurden die Dörfer Proschwitz, Wörblitz und Greudnitz zu Dommitzsch eingemeindet.

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