Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
08.05.2024
04:02
 
 
+
»
 

Geschichte

Woher der Name der Dorfes stammt, der früher auch als Dryzkow, Drzkow, Držkow, Zdržkow, Trschkow oder Drschkow geschrieben wurde, lässt sich nicht nachweisen. Vermutlich entstand er aus dem Familiennamen Držislav. Bewohnt war der Ort schon im 10. Jahrhundert. Es waren vor allem heidnische Slawen des Stammes der Chorwaten gewesen. Aus archäologischen Untersuchungen von Gräbern kann geschlossen werden, dass hier zu dieser Zeit etwa 60 Menschen gelebt haben. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1352 (Bau der Holzkirche des Ordens Cyriak). Der Ort wurde oberhalb der Burg Návarov zur Zeiten der Herren von Železnice erbaut. Es sollte nach Vorstellungen der Herren ein wichtiges Handelszentrum der Region werden.
Die ersten Siedler waren Bauern und vermutlich auch Bergbauarbeiter, die hier Eisenerz förderten. Später wurden Baumwollwebereien, Ziegelwerk, Kalk- und Granitblockbrüche betrieben.

Nach einer wechselvollen Geschichte während des 15. Jahrhunderts kam Držkov zur Herrschaft Navarov (Nawarow), später zu Wallenstein, Wartenberg, Hasenburg und Smiricky. Nach der Schlacht am Weißen Berg im Jahre 1620 kam Držkov, zur Herrschaft Albrecht von Wallensteins und ging danach an die Witwe des Generals Lamotte.

1669 ließ die Eigentümerin der Herrschaft Marie Angela von Nunkl die Kirche des Hl. Bartholomäus (tschechisch sv. BartolomÄ›je) erbauen. Aus Steinen der niedergerissenen Burg Navarov erbaute sie dicht daneben ein Schloss. Die Nachkommen der Lamotte, Mitglieder der Familie Ehrenberger, behielten die Herrschaft Navarov bis ins 19. Jahrhundert. Schließlich kaufte Dr. jur. Vaníček das Schloss und die zugehörige Liegenschaft. Heute ist das Schloss im Besitz seiner Nachkommen. Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde 115 Häuser und etwa 1.000 Einwohner.

Nach dem 1. Weltkrieg kehrten die Bewohner zum Glasgewerbe zurück. Im Ort arbeiteten neun Schleifereien. Während der Besatzungszeit führte Antonín Lejsek die Herstellung de geschliffenen Glases und Kunstglases ein.
Im Protektorat Böhmen und Mähren war Držkov Grenzgemeinde. Der Nachbarort Plavy (Plaw) gehörte bereits zum Großdeutschen Reich. Dadurch wurde Držkov zum Zufluchtsort für vertriebene Tschechen aus dem deutschen Umland. Kurz nach dem 2. Weltkrieg kehrten diese Flüchtlinge nach Hause zurück. Gleichzeitig zogen einige langjährige Einwohner von Držkov weg.

Držkov war bekannt durch seine Musikkapellen, sogenannten Harmonien. Es waren Vereinigungen von Musikern, die vor allem in Polen, Litauen und in Ukraine spielten. Sie wurden „Bohemici“ genannt und wurden vor allem vom Adel und Zirkusbetrieben engagiert. Die Kapellen waren unterschiedlich stark besetzt, vor allem durch Männer. Hauptsächlich wurden Geigen, Klarinetten, Kontrabass und Trompeten eingesetzt, das Repertoire bestand aus Mazurkas, Polkas und Walzern.
Der Ort war neben Zásada der größte und bedeutendste Ort im ehemaligen Bezirk Železný Brod (Eisenbrod).

Der größte Teil des Ortes besteht aus Einfamilienhäusern. Hinsichtlich seiner Lage ist er ein beliebter Ausgangsort für touristische Aktionen.

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