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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.12.2024
16:40
 
 
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Geschichte

Um das Jahr 500 n.Chr . setzte die Germaneneinwanderung ein, die die Römerherrschaft beendete. In der Nähe des zu dieser Zeit bereits zerstörten Römerkastells „Summuntorium“ bei den Burghöfen lässt sich die Sippe des Mardo nieder und gründet die Siedlung Mardingen (später Märdingen, heute Mertingen). Von dieser Urmark Mertingen zieht um 600 n. Chr. ein gewisser Trouwin eine halbe Stunde südwärts aus und gründet auf einem Berg Trouwinsheim (später Truwinsheim, heute Druisheim).

Aus dem einstigen Sippenoberhaupt wurde im Laufe der Jahrhunderte ein Ortsadel, der sich im heutigen Pfarrgarten ein Schloss errichtete und sich „von Druisheim“ nannte. Dieser Ortsadel erscheint urkundlich erstmals 1156 als ein gewisser Bernold von Trusheim im Gefolge von Kaiser Friedrich Barbarossa zu Donauwörth. Der Ortsadel hatte die Herrschaft über Druisheim bis Mitte des 14. Jahrhunderts inne. Zu dieser Zeit brachte der aufblühende Handel die Verarmung des niederen Adels, der sich somit zum Verkauf von Teilen des Ortes gezwungen sah.

Seit dieser Zeit änderten sich die Herrschaftsverhältnisse in Druisheim ständig. Von 1360 bis 1501 führte das Geschlecht der Pappenheimer, benannt nach ihrer Stammburg Pappenheim bei Treuchtlingen, die Regentschaft über Druisheim. Diese verkauften den Ort 1501 an die Stettner mit Anton Stettner von Haldarmarstetten als Oberhaupt. Diese führten die Ortsherrschaft aber nur kurze Zeit und verkauften 1552 den gesamten Ort wieder an Graf Anton Fugger, Herr zu Kirchberg und Weißenhorn. Mit dem Verkauf ging Druisheim in die Hände des berühmten Augsburger Kaufmannsgeschlechts über. Die Fugger waren inzwischen so reich und mächtig, dass der Kaiser ohne ihre Geldhilfe keine Kriege mehr führen konnte. Anton Fugger vergrößerte die Druisheimer Flur und ließ das Schloss zu „Treusham“ neu erbauen. Mit dem Schwedeneinfall während des dreißigjährigen Krieges hat Druisheim für die Fugger jedoch an Wert verloren, „indem der mehrer Teil in der Aschen liegt, auch das Schloss und Zugehör teils eingefallen teils sonst übel zergangen und zugerichtet.“

Somit fiel es 1652 der Äbtissin des Benediktinerinnenstifts Holzen nicht schwer, Druisheim den Fuggern abzukaufen. 150 Jahre lang steht fortan Druisheim unter der Herrschaft des adeligen Benediktinerinnenstifts Sanct Johann Baptist zum Holz, kurz Kloster Holzen genannt.

In diese Zeit fällt 1731/1732 der Bau der Pfarrkirche St. Veit, ein spätbarockes Bauwerk von Geschlossenheit. Matthäus Günther, der letzte Großmeister des schwäbischen Rokoko, malte die Deckenfresken, bekannte Künstler wie Georg Bschorer und Johann Michael Fischer tragen zur Ausstattung bei.

Nach einem Gelübde, das Druisheim von einer schweren Seuche befreit haben soll, entsteht 1749 an der Straße nach Nordendorf die Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes, die ebenfalls von Matthäus Günther ausgemalt wurde.
1802 wurde im Rahmen der Säkularisation das Kloster aufgelöst. Holzen fällt mit allen Herrschaftsrechten, also auch Druisheim, an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und später an den Grafen Fischler-Treuberg, der die Herrschaft bis 1848 innehatte.

1848 erhielt Druisheim die Selbständigkeit, die Gemeinde wird dem Bayerischen Staat unterstellt. 130 Jahre lang war Druisheim eine selbständige politische Gemeinde. Nach mehreren Jahrhunderten Selbständigkeit schloss sich im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Druisheim zum 1. Mai 1978 mit der Gemeinde Mertingen zusammen.

Das äußere Erscheinungsbild des Dorfkernes hat sich kaum geändert, auch wenn inzwischen fast alle alten Wohnhäuser Neubauten Platz gemacht haben und neue Baugebiete ausgewiesen wurden. Ein Großteil der Einwohner findet in nahegelegenen Industriegebieten ihren Arbeitsplatz. Auch die ruhige und trotzdem verkehrstechnisch gute Lage (nur 3 km zur autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße B 2 und zum Bahnhof Mertingen) macht Druisheim attraktiv.

Basierend auf dem Artikel Druisheim der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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