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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.04.2024
04:53
 
 
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»
 

Geschichte

Zur Gründungsgeschichte und zu den frühen Besitzverhältnissen von Dürrenzimmern gibt es fast keine gesicherten Überlieferungen. Als älteste Erwähnung wird eine Schenkungsurkunde vom 27. Mai 825 angenommen, mit der dem Kloster Lorsch eine Hofstätte und Ackerland in „Cimbren“ übertragen wurde. Anfang des 12. Jahrhunderts wird mit Hartwig von Zimmern erstmals ein Ortsadel genannt, der bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts mehrfach erwähnt wird und eventuell in der heutigen Gemarkung „Burgstall“ einen befestigten Hof besaß. Nach dem Ende des Ortsadels wurde Zimmern zum Reichsdorf, wenngleich der Zehnte seit 1379 dem württembergischen Grafen zuerkannt wurde.

Das spätmittelalterliche Zimmern war ein ummauertes Dorf, in dem mehrere Hofgüter bestanden, die von begüterten Adelsfamilien und geistlichen Fürstentümern und Institutionen besessen wurden. Als Besitzer im späten Mittelalter werden u.a. genannt die begüterten Familie Mayser und von Rieden, das Kloster in Lauffen, das Bistum Augsburg, die Deutschordenskomturei Heilbronn, die Herrschaft Württemberg und die Pfarrei in Kleingartach.

Dürrenzimmern teilt die Geschichte zahlreicher Dörfer im Zabergäu. Zimmerner Bauern beteiligten sich im Bauernkrieg 1525 bei der Erstürmung des Deutschordensschlosses in Stockheim, die nachfolgenden Kriege und Truppendurchzüge brachten Seuchen und Verwüstungen. Lange Zeit grassierte die „Genickstarre“, ab Anfang des 17. Jahrhunderts auch die Pest. Im Dreißigjährigen Krieg floh oder verstarb ein Großteil der Einwohnerschaft, die nachfolgenden Erbfolgekriege brachten bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts weiteres Leid.

Der durch die lange von Kriegen geprägte Zeit leidende Weinbau wurde in der vergleichsweise friedlichen Zeit ab dem 18. Jahrhundert intensiviert. Im Jahr 1800 errichtete der württembergische Staat eine Kelter gegenüber dem Rathaus, die im Jahr 1832 von der Gemeinde erworben wurde. Die rein landwirtschaftliche Prägung und die Armut im Ort verursachten insbesondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts und nochmals an der Schwelle zum 20. Jahrhundert einen Rückgang der Bevölkerung infolge von Auswanderung und Landflucht. 1846 wurden 739 Personen gezählt, 1867 nur noch 650, 1885 war die Bevölkerung wieder auf 723 Personen angewachsen, sank in der Folgezeit jedoch wieder. 1933 wurden 607 Einwohner gezählt, 1939 waren es 586. 1937 wurde eine Weingärtnergenossenschaft gegründet, die 1939 eine Genossenschaftskelter im Ort errichtete.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Dürrenzimmern von 2. bis 4. April 1945 zum Ziel mehrerer Bombenabwürfe, wobei der Kirchturm, das Pfarrhaus, mehrere Wohnhäuser und Scheunen zerstört wurden. Am 6. April 1945 zogen französische Truppen kampflos in Dürrenzimmern ein. Eine überwiegend aus Marokkanern bestehende Einheit hielt den Ort mehrere Tage besetzt, wobei es zu zahlreichen Plünderungen, Zerstörungen und Vergewaltigungen kam. Diese Besatzer sollen allein rund 300.000 Liter Wein geplündert haben. Der wilden Besetzung folgte ein zehnköpfiges offizielles französisches Besatzungskommando und anschließend die amerikanische Besatzungsmacht. Unterdessen wurden auch zahlreiche Flüchtlinge in Dürrenzimmern einquartiert, so dass die Bevölkerungszahl trotz hoher Kriegsverluste von 600 Personen Ende 1945 auf 731 Personen im Jahr 1949 anstieg.

Die Kanalisation des Ortes wurde 1954 begonnen und wurde in weiteren Bauabschnitten 1958 und in den 1960er Jahren vollendet. 1970 verschmolz die Weingärtnergenossenschaft mit der Stockheims, 1971 wurde Dürrenzimmern nach Brackenheim eingemeindet. Ende der 1970er Jahre veränderte eine der größte Rebflurbereinigungen des Landes Baden-Württemberg die Umgebung von Dürrenzimmern nachhaltig, als rund 85 Hektar Nutzfläche planiert und mit Wegen und Wasserableitungen erschlossen wurden, um eine effizientere Bewirtschaftung zu ermöglichen.

Basierend auf dem Artikel Dürrenzimmern (Brackenheim) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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