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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
21:43
 
 
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Geschichte

Spätestens auf das 15. Jahrhundert ist die Existenz Eckersbachs als kleines Dorf zurückzuführen.

Am 8. Juli 1455 entführte Ritter Kunz von Kaufungen die kurfürstlichen Prinzen Albrecht und Ernst aus dem Schloss zu Altenburg. Der Grünhainer Köhler Schmidt nahm Kunz bei dessen Flucht gefangen. Über Zwickau wurde er nach Freiberg gebracht und dort enthauptet. Vier seiner Gehilfen vierteilte der Henker in Zwickau. Der Legende nach soll der Köhler Schmidt den Ehrennahmen „Triller“ sowie ein Freigut in Eckersbach erhalten haben.

1547 litt Eckersbach unter Plünderungen, die durch Herzog Moritz und dessen Reiter verursacht wurden.

Im Jahre 1600 wurde von Eckersbach eine direkte Röhrenwasserleitung zu Schloss Osterstein errichtet.

In den 1850er Jahren entstand die „Trillerbergbrauerei“ in Eckersbach. 1866 starben in Eckersbach vier Menschen an einer Choleraepidemie. Im Jahre 1895 erhielt Eckersbach ein Zweigpostamt. Am 1. Januar 1905 verlor Eckersbach seine Selbständigkeit und wurde nach Zwickau eingemeindet.

In den Jahren 1923/1924 entstand in Eckersbach die „Bergmannssiedlung“ mit 18 Häusern und 70 Wohnungen. 1935 wurde die „Bergbau-Stammarbeitersiedlung“ in Eckersbach zum großen Teil erbaut.

Auf Grund der schlechten Versorgungslage mit Heizmaterial eröffnete am 15. Dezember 1949 in Eckersbach und in drei anderen Stadtteilen je eine Wärmestube.

Am 18. August 1953 erhielt die Zweijahresschule für den Bergbau in Eckersbach auf dem Scheffelberg ihr neu gebautes Domizil. 1959 begannen die Bauarbeiten am Eckersbacher Neubaugebiet „E 1“. Es entstanden 1.080 Wohnungen mit Ofenheizung. Am 21. Oktober 1963 nahm der Städtische Nahverkehr die Buslinie Poetenweg – Eckersbacher Höhe in Betrieb. Am 1. September 1968 begann im Wostokweg 72 der Unterricht in der ersten Eckersbacher Neubauschule. 1971 erhielt die Einrichtung den Namen „Konstantin Ziolkowski“. Im Oktober desselben Jahres wurde im Wostokweg 74 die zweite Neubauschule eingeweiht. Sie bekam 1969 den Namen „Juri-Gagarin“. Am 1. September 1969 eröffnete im Lunikweg 9 die Neubauschule „Wladimir Komarow“. 1970 wurde das Sportforum „Sojus 31“ fertiggestellt. Am 5. Januar 1972 nahm das Ambulatorium in Eckersbach seine Arbeit auf. 14. Juni 1973: Der Bau des Neubaugebietes E 1 bis E 4 findet größtenteils seinen Abschluss. Es umfasste 4.175 Wohnungen. Gleichzeitig wurde das Versorgungszentrum „Kosmos“ mit Gaststätte eingeweiht. Am 7. Januar 1974 übergab die Stadt Zwickau das erste Wohnhaus speziell für ältere Bürger. Im 1978 nunmehr abgeschlossenen Neubaugebiet E 4 waren seit dem Baubeginn vor 15 Jahren 4.280 Wohnungen, fünf Schulen, fünf Kindergärten, zwei Krippen, eine kombinierte Kindertagesstätte, eine Kaufhalle, ein Versorgungszentrum, eine Apotheke und eine Ambulanz entstanden.

Am 13. April des Jahres 1982 legte der Vorsitzende des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt den Grundstein für das Neubaugebiet „E 5“. Dieses Eckersbacher Wohngebiet war für ungefähr 8.000 Wohnungen konzipiert. Es gliedert sich in drei Bauabschnitte (E 5/1, E 5/2, E 5/3). Am 1. September desselben Jahres begann der Unterricht in der ersten Neubauschule E 5 (Salutstraße 4); am 10. September erhielt die Einrichtung den Namen „Sigmund Jähn“. Im selben Monat nahm die „Station Junger Techniker und Naturforscher“ in Eckersbach – abseits des Wostokweges – endgültig ihre Arbeit auf. Am 26. März 1984 fuhr der erste Bus auf der neuen Linie von der Kreisigstraße (Innenstadt) bis zur Albert-Funk-Straße ins Wohngebiet E 5. Am 1. September 1984 nahmen die Lehrkräfte sowie die Schüler der neu erbauten Dr.-Theodor-Neubauer-Schule in E 5/2 (Albert-Funk-Straße 46) die Arbeit auf. Im Mai 1985 wurde die Albert-Funk-Schule in der gleichnamigen Straße übergeben. Ihr Standort war direkt neben der Dr.-Theodor-Neubauer-Schule. Beide Schulen waren durch einen Schulhof verbunden. Hinter den Schulen (stadteinwärts gab es zwei Turnhallen sowie größere Sportplätze. Am 28. Juni 1985 erfolgte die Freigabe der verbreiterten Scheffelstraße sowie der Brücke zum Wohngebiet E 1, wodurch ein kreuzungsfreier Verkehr nach E 1 ermöglicht wurde. Die Einweihung der Fußgängerbrücke in E 5 über die Sternenstraße erfolgte am 7. Oktober 1985. Das eine Million Mark teure Objekt war von Zwickauer Betrieben erstellt worden. Auf dem Trillerberg wurde 1986 ein Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Es belieferte die Brauerei, die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft, die Molkerei, die Tischler-Produktionsgenossenschaft „Empor“, die Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Fleischerhandwerks „Glück auf“ sowie die Grafischen Werke mit Wärme.

Am 2. Oktober 1986 erfolgte die Grundsteinlegung für die Straßenbahnneubaustrecke nach Eckersbach. Die Gesamtstrecke musste auf einer Länge von etwa 4,5 Kilometern trassiert werden. Eine besondere Herausforderung für die Architekten stellte die Brückenkonstruktion dar, welche die Straßenbahnstrecke über die Zwickauer Mulde führt. Auf Grund der engen Trassenführung war der Bau einer herkömmlichen Brücke nicht möglich. Daher wurde eine zweifach gekrümmte Stahlbrücke mit einer Spannweite von 110 Metern konstruiert. Das Bauwerk erhielt den Namen „Neue Muldenbrücke“. Die Endhaltestelle der Strecke befindet sich in E 5/2. Am 19. September 1992 befuhr die erste mit Gästen besetzte Straßenbahn die neue Strecke (Jungfernfahrt).

Im Februar 1988 übergab die Stadt Zwickau in Eckersbach – im Neubaugebiet E 5 – die 30.000ste Neubauwohnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Zwickau entstanden war. Ebenfalls im Jahr 1988 wurde das Wohngebiet E 5 fertiggestellt. Im April 1988 wurde im Eckersbacher Wohnviertel „Vogelsiedlung“ der Grundstein für ein „Gesellschaftliches Zentrum“ gelegt, das aus einer Gaststätte und Klubräumen bestand.

Mit etwa 32.000 Einwohnern erreicht Eckersbach in den Jahren 1988/1989 seinen historisch höchsten Bevölkerungsstand. Insbesondere die Wohnungen in E 5 waren sehr begehrt, da beispielsweise fließend warmes und kaltes Wasser, Zentralheizung, Toilette in der Wohnung (Innen-WC) und Badewanne zur Standardausrüstung zählten, was in vielen Zwickauer Altbauwohnungen nicht der Fall war.

Seit 1990 ist das Plattenbaugebiet in Eckersbach von einem überdurchschnittlich hohem Rückgang der Einwohnerzahl betroffen. Insbesondere die Bauabschnitte E 5/2 und E 5/3 haben auf Grund der extrem hohen Bebauungsdichte erheblich an Attraktivität verloren. So sind bis zum Jahr 2005 mehr als 60 Prozent der Einwohner weggezogen. Auf Grund dieser Entwicklung ist in diesen Bauabschnitten 2001 mit flächenhaften Abrissmaßnahmen begonnen wurden. Die Wohngebiete E 1 bis E 4 sowie E 5/1 bis E 5/3 sind Bestandteil des Projekts „Stadtumbau Ost“. Dadurch kommen den beiden Eigentümern der Wohnungen (GGZ und ZWG) in diesem Gebiet Fördermittel zu, mit denen konsequent Sanierungs-, Umbau- und Abrissarbeiten durchgeführt werden. Somit soll der demographischen Entwicklung Rechnung getragen werden und das Wohnumfeld für die verbleibenden Einwohner verbessert werden.

Eckersbach ist eines der Modellgebiete im so genannten Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“. Fünf Eckersbacher Projekte sind dort im Jahre 2004 für „vielfältiges bürgerschaftliches Engagement“ gemeinsam ausgezeichnet worden.

Eine architektonische Sehenswürdigkeit ist der 1998 eingeweihte Neubau des Gemeindezentrums der evangelisch-lutherischen Christophoruskirchgemeinde des Dresdner Architekturbüros KMSP. Er wurde 1999 mit dem 1. Preis des Zwickauer Architektenforums ausgezeichnet.

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