Flagge von Färöer

Färöer

Hauptstadt
Thorshavn
 
Fläche
1.399 km²
 
Bevölkerung
47.000
 
pro km²
34 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
10:00
 
 
+
»
 

Politik

Die aktuelle Landesregierung der Färöer wurde am 2. Februar 2008 gebildet und besteht aus Sozialdemokraten, Republikanern und Christdemokraten. Diese „linke“ Koalition strebt eine Volksabstimmung zum Grundgesetz der Färöer 2010 an. Ob die Färöer dann ein selbständiger Staat werden, ist noch ungewiss.

Ab 1035 im Besitz von Norwegen, waren die Inseln seit 1380 durch die dänisch-norwegische Personalunion politisch mit Dänemark verbunden. Nach dem Frieden von Kiel 1814 verblieben sie dann im Königreich Dänemark und sind neben Grönland bis heute ein Teil des Reichs.

Ein hohes Maß an Selbstbestimmung innerhalb des Königreichs ist seit dem Gesetz über die Innere Selbstverwaltung am 31. März 1948 erreicht. Es gibt aber einflussreiche Gruppen, die eine vollständige Lösung von Dänemark anstreben. Das Kräfteverhältnis im färöischen Parteienspektrum zwischen separatistischen Republikanern und pro-dänischen (pragmatisch orientierten) Gruppen ist relativ ausgeglichen. Koalitionen in der färöischen Landesregierung und dem Løgting mit beiden Flügeln sind normal.

Die Färöer sind, anders als Dänemark, nicht Mitglied der EU. Sie entsenden je zwei Abgeordnete in das dänische Folketing und den Nordischen Rat. Mit dem Ã…landsdokument von 2007 werden die Färöer, Grönland und Ã…land gleichberechtigte Mitglieder des Nordischen Rats sein.

Die NATO betreibt bei Mjørkadalur eine Radar-Frühwarnstation, die zu dem Netz der Frühwarnsysteme rund um den nördlichen Polarkreis gehört. Die Färöer haben keine eigene Armee, und die Bürger unterliegen nicht der dänischen Wehrpflicht. Andererseits dienen mehrere Färinger als Berufssoldaten bei den dänischen Streitkräften. Ein junger Färinger ist beispielsweise in der Leibgarde der dänischen Königin beschäftigt.

Die Färöer führen eine eigene Flagge und gelten als Nation innerhalb des Königreichs Dänemark mit eigener Außen- und Sicherheitspolitik seit dem 29. März 2005.

Seit Januar 2002 unterhalten die Färöer eine diplomatische Vertretung in London. Formal ist dies eine Abteilung der dortigen dänischen Botschaft. Der Gesandte der Färöer in London ist gleichzeitig Vertreter bei der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation, einer UN-Institution mit Sitz in London, deren assoziiertes Mitglied die Färöer sind. Seit Oktober 2006 ist der färöische Vertreter in London gleichzeitig beim Außenministerium Irlands akkreditiert und hat somit einen weiteren Sitz in der dänischen Botschaft in Dublin. Seit 2007 haben die Färöer auch eine Gesandtschaft in Reykjavík. Schon vorher besaßen die Färöer eigene Vertretungen in Brüssel bei der EU und in Kopenhagen beim Nordischen Rat. Die Vertretung in Kopenhagen ist in der Nordatlantens Brygge untergebracht, die gemeinsam mit Island und Grönland genutzt wird.

Staatsoberhaupt ist Königin Margrethe II. von Dänemark und Regierungschef der Sozialdemokrat Jóannes Eidesgaard. Der dänische Gesamtstaat wird durch die Reichsombudsschaft auf den Färöern repräsentiert.

Mit dem Vertrag von Fámjin 2005 erhielten die Färöer mehr außenpolitische Kompetenzen im Rahmen der Reichsgemeinschaft mit Dänemark. So werden sie am 17. November 2007 beratendes Mitglied der Welternährungsorganisation (FAO).

Das Hoyvíker Abkommen (ebenfalls 2005) begründete die Wirtschaftsunion der Färöer mit Island. Später soll auch Grönland beitreten. Bereits seit 1985 sind diese drei Länder im Westnordischen Rat zusammen geschlossen.

Zur Ólavsøka 2005 verkündete Eidesgaard, dass die Färöer der European Free Trade Association beitreten wollen. Einen entsprechenden Antrag will die Autonomieregierung bereits 2006 stellen, wobei fraglich ist, ob Dänemark dem zustimmt. Die EFTA-Mitgliedschaft brächte einige Vorteile in der Fischerei, da ihr auch die Nachbarstaaten Island und Norwegen angehören.

Am 25. Oktober 2007 wurden die sieben färöischen Wahlkreise (nach den sieben Regionen) zu einem einzigen Wahlkreis zusammen gelegt.

Basierend auf dem Artikel Färöer der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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