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Paraguay

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29.04.2024
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Fernheim

Fernheim ist eine Mennoniten-Kolonie im Chaco von Paraguay. Sie wurde zwischen 1930 und 1932 von deutschstämmigen plautdietschen Mennoniten, die aus der Sowjetunion geflohen waren, gegründet. Zentrum dieser Kolonie ist das Städtchen Filadelfia (Philadelphia). Hier leben etwa 5000 deutschstämmige bzw. plautdietsche Mennoniten.

Einige Russlandmennoniten konnten einen erfolgreichen Antrag auf die Ausreise nach Deutschland stellen, wo sie auch aufgrund ihrer Deutschstämmigkeit aufgenommen wurden. Dennoch wollten sie dort nicht bleiben und siedelten ein Jahr später nach Paraguay über. Dort gab es schon bestehende Siedlungen, wie etwa die Dörfer Blumengart, Schönbach oder Simons, die von deutschen Mennoniten aus Kanada gegründet wurden. Die Russlandmennoniten siedelten sich in deren Nähe an und somit wurde die Kolonie Fernheim (oder auch Fernland) gegründet.
Die Einwanderung fand unter denkbar schwierigen Umständen statt. Das Einwanderungsgebiet, das die paraguayische Regierung zur Verfügung gestellt hat, war bis dahin noch unerschlossen. Der Zugang war äußerst mühsam: zunächst musste mit einem Flussdampfer den Paraguay-Fluss bis Puerto Casado hinauf gefahren werden, von wo aus eine Schmalspurbahn der Casado-Gesellschaft ca. 150 km nach Westen in den Chaco-Busch hinein ging. Von dort war es noch eine mehrere Tage lange Fahrt mit dem Ochsenkarren in das Siedlungsgebiet. Erst 1956 wurde mit dem Bau der Trans-Chaco-Straße von Asunción nach Filadelfia begonnen.

Wirtschaftliche Grundlage der Kolonie Fernheim ist die Landwirtschaft und die Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte. Die wichtigsten Produkte sind Baumwolle, Erdnüsse, Rindfleisch, Milch und Milchprodukte.

Nach der Kolonie Menno war Fernheim die zweite Mennoniten-Kolonie in Paraguay.

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