Geschichte
Die Mark Flieden wurde im Jahre 806 erstmals in einer Schenkungsurkunde von Bewohnern des heutigen Ortsteils Schweben an das Kloster Fulda erwähnt. Neun Jahre später überließ der Bischof von Würzburg Wolfgar dem Fuldaer Abt Ratgar das Zehntrecht über die Bewohner Fliedens. Im Jahr 1000 besaß das Kloster Fulda in Flieden 14 Liden und 23 Dreitagsfröner.
1160 wurde erstmals der Ortsteil Rückers in den Gesta Marquadie Abbatis des Abtes Markward erwähnt und 1244 fand die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrei statt, die sich über das gesamte Fliedetal erstreckt. Ab 1250 gehörte die Mark Flieden zu dem von Fürstabt Heinrich IV. von Erthal (1249–1261) errichteten Verwaltungsbezirk des Schlosses Neuhof. Die verkehrsgünstige Lage des Ortes an der Via Regia, einer alten Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig (auch „Alte Heerstraße“ genannt), brachte sowohl Vorteile als auch Nachteile. Einerseits verdienten die Bewohner an der Versorgung der Reisenden mit Proviant und Dienstleistungen, andererseits wurden sie durch vorbeiziehende Truppen ungewollt an kriegerischen Ereignissen beteiligt.
1359 wurden zum ersten Mal die Ortsteile Kautz sowie Höf und Haid erwähnt, 1366 Buchenrod und 1386 Magdlos.
Ein Bergwerk am östlich von Flieden liegenden Eisenküppel wurde 1465 nachdem es zuvor bereits stillgelegt worden war erneut in Betrieb genommen.
Im ältesten noch vorhandenen Kirchenbuch von 1644 wird ein Kirchendiener und Lehrer genannt, der 53 Schüler aus dem gesamten Pfarrgebiet hatte. Wenig später gab es eine erste Zweigschule in Rückers.
1708 wurden im Urbar gewisse Stadt- und Bürgerrechte genannt, die auf eine zunehmende Bedeutung der Gemeinde hinweisen.
Flieden wird 1867 Bahnstation an der Bahnstrecke Bebra–Hanau, 1873 wird die Spitzkehre über den Landrücken fertiggstellt.
Im Jahr 1882 wird der Fliedner Darlehenskassenverein gegründet, aus dem die heutig Raiffeisenbank Flieden eG hervorgegangen ist.
In der Reichspogromnacht am 8. November 1938 wurde die jüdische Synagoge verwüstet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zogen etwa 1000 Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten nach Flieden.
1964 erhielt die Gemeinde vom hessischen Innenminister die Genehmigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge. Durch die hessische Gebietsreform wurden 1972 die bisher eigenständigen Gemeinden Buchenrod, Höf und Haid, Magdlos, Rückers, Schweben und Stork nach Flieden eingegliedert.
Zur 1175-Jahr-Feier 1981 wurde ein 7,5 ha großer Sport- und Freizeitpark Am Weiher mit Stadion, Paddelteich, Festplatz und Parkanlagen errichtet.
1995 wurde das Gewerbegebiet Flieden-Süd an der B 40 eröffnet, in dem sich unter anderem eine Musterhaussiedung und eine Logistikzentrale des Pharmalogisters Grieshaber Logistics ansiedelten. Nachdem die dortigen Gewerbeflächen immer mehr ausgenutzt wurden, ist ein weiteres Gewerbegebiet Flieden-Mitte in unmittelbarer Nähe zur 2007 eröffneten Autobahnanschlusstelle entstanden.
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