Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
07:13
 
 
+
»
 

Geschichte

Frankfurt am Main wurde erstmals am 22. Februar 794 in einer Urkunde Karls des Großen für das Regensburger Kloster St. Emmeram erwähnt. In dem in Latein verfassten Dokument heißt es: „… actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“ â€“ „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“ Eine kontinuierliche Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon seit jungsteinzeitlicher Zeit nachgewiesen. Am selben Ort entstand in der Folge ein römisches Militärlager und in merowingischer Zeit ein fränkischer Königshof. 843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche Pfalz der Ostfranken und Ort von Reichstagen. 1220 wurde Frankfurt freie Reichsstadt.

Die Goldene Bulle von 1356 bestätigte Frankfurt ab 1356 als ständige Wahlstadt der römischen Könige, nachdem hier schon seit 1147 die meisten Königswahlen stattgefunden hatten. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt gekrönt, als letzter 1792 der Habsburger Franz II.

1806 mit dem Ende des Alten Reiches fiel Frankfurt unter die Herrschaft des Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, der es mit seinen Fürstentümern Regensburg und Aschaffenburg zu einem selbständigen Staat innerhalb des Rheinbunds vereinigte. 1810 trat Dalberg Regensburg an Bayern ab und wurde mit den Gebieten von Hanau und Fulda entschädigt. Zusammen mit der Stadt Frankfurt und dem Aschaffenburger Gebiet bildete dieser Territorialkomplex schließlich von 1810 bis 1813 das kurzlebige Großherzogtum Frankfurt.

Mit dem Zusammenbruch des napoleonischen Systems wurde Frankfurt am 14. Dezember 1813 von den siegreichen Alliierten einer provisorischen Verwaltung unter dem Präfekten Friedrich Maximilian von Günderrode unterstellt.

Auf dem Wiener Kongress plante das Königreich Bayern die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8. Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes. Es war damit neben Hamburg, Bremen und Lübeck eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Der Bundestag des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. Die einberufene Nationalversammlung tagte in der Frankfurter Paulskirche.

Im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 blieb Frankfurt bundestreu. Die öffentliche Meinung stand eher auf Seiten Österreichs und des Kaisers, obwohl es auch in Frankfurt schon länger Stimmen gab, die aus wirtschaftlichen und außenpolitischen Gründen für einen freiwilligen Anschluss an Preußen plädierten. Am 18. Juli wurde die Stadt von der preußischen Rheinarmee besetzt und mit schweren Kontributionen belegt. Am 2. Oktober annektierte Preußen die Stadt, die damit endgültig ihren Status als unabhängiger Staat verlor; Frankfurt wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet, die Zahlung der Kontributionen erlassen. Als versöhnendes Symbol wurde 1871 in Frankfurt der Deutsch-Französische Krieg mit dem Frankfurter Frieden offiziell beendet.

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete im Laufe der nächsten Jahrzehnte zahlreiche umliegende Orte ein und verdoppelte seine Fläche gegenüber der Zeit vor 1866. Damit wurde es schließlich sogar Anfang des 20. Jahrhunderts für kurze Zeit Deutschlands flächengrößte Stadt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 11.134 Juden aus Frankfurt deportiert und ermordet. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten alliierte Luftangriffe etwa 70 Prozent der Gebäude, darunter fast die komplette Alt- und Innenstadt. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild â€“ in dieser Form bereits damals einzigartig für eine deutsche Großstadt â€“ ging dadurch verloren, da der Wiederaufbau in den fünfziger Jahren sich nicht an den alten Strukturen orientierte. Weite Teile der einstigen Altstadt werden bis heute von den damals entstandenen nüchternen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt.

Nach Kriegsende richtete die amerikanische Militärregierung in der Stadt ihren Hauptsitz ein. Anschließend wurde Frankfurt zum Verwaltungssitz der Trizone. Bei der Wahl zur Bundeshauptstadt unterlag Frankfurt gegen Konrad Adenauers Favoriten Bonn. Ein Parlamentsgebäude war in Frankfurt bereits gebaut worden. Es beherbergt heute den Hessischen Rundfunk. In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Stadt erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und wurde 1998 Sitz der Europäischen Zentralbank.

Basierend auf dem Artikel Frankfurt am Main der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen