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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
26.04.2024
13:00
 
 
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»
 

Geschichte

Das Gebiet der Gemeinde Gauting gehört zu den am frühesten besiedelten Bereichen in Oberbayern. Belege dafür sind z.B. die südlich von Gauting und beim Ortsteil Stockdorf gelegenen Grabhügel, die aus der Bronzezeit stammen. Im Ortsteil Buchendorf befindet sich zudem eine gut erhaltene Keltenschanze, die der Eisenzeit zugeordnet wird.

In der römischen Kaiserzeit wird der Ort, an dem sich Gauting befindet, als „Bratananio“ (latinisiert in der Tabula Peutingeriana „Bratananium“) bezeichnet. Dabei handelt es sich um den Übergang der Römerstraße, heute als Via Julia bezeichnet, über die Würm sowie um ein zugehöriges Lager der Besatzungstruppen. Die Via Julia verband Augsburg, ehemals Augusta Vindelicorum, Hauptstadt der Provinz Raetia, mit Salzburg, ehemals Juvavum, in der Provinz Noricum gelegen. Auf dem Gemeindegebiet mündete die römische Fernstraße von Bregenz nach Salzburg in die von Augsburg kommende Straße.

Die Zeit der römischen Besiedelung ist vielfach archäologisch belegt. Der spektakulärste Fund ist ein römisches Tonkruglager, in dem 1930 etwa 40 ganze und 200 zerbrochene Krüge aufgedeckt wurden. Später wurden ein Badehaus, Werkstätten, Wohnhäuser und Urnengräber mit zahlreichen römischen Beifunden ausgegraben.

Nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert und der Besiedelung durch die Bajuwaren lässt sich eine erste eindeutig dem heutigen Gauting zuordenbare urkundliche Erwähnung ab dem 8. Jahrhundert nachweisen. Der Ortsname, der in etwa "bei Cotto und seiner Sippe" bedeutet, variiert in den Urkunden noch bis ins 18. Jahrhundert, obwohl die heutige Schreibweise bereits im Hochmittelalter auftaucht: 753 Goutingen, 776 Cotingas, 778 Goddinga, 800 Cuittinga, 809 Cotingas, 822 Cotingun, 856 Gotinga, 948 Gotzingun, 957 Kotingun, 1048 Gutingen, 1098 Cotzingen, 1150 Gutingin, 1130 Gutingen, 1164 Guttingen, 1296 Gautingen, 1342 Gauttingen, 1312, 1368 und 1372 Gauting, 1409 und 1465 Gautting (nach Dr. Wolfgang Krämer).

Auf Gautinger Gemeindegrund befand sich erstmalig 934 urkundlich nachweisbar die Hofmark Königswiesen. Der selben Zeit wird auch die Entstehung der zweiten Hofmark Schloss Fußberg zugeordnet, die ca. 2 km würmabwärts liegt.

Einer Legende zufolge wurde Karl der Große in der Gautinger Reismühle geboren, daher auch die Kaiserkrone im Gautinger Wappen.

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von München zu den Alpen zu Ende des 19.Jahrhunderts und der damit schnelleren Anbindung an die Landeshauptstadt begann auch der Aufstieg Gautings als Villenort. 1902 wurde die Villenkolonie gegründet.

Seitdem erfreut sich Gauting eines regen Zustroms an Ruhe und Wohnraum suchenden Pendlern.

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