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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
02:10
 
 
+
»
 

Geschichte

Vor etwa 150.000 Jahren siedelten schon Menschen im heutigen Gerwischer Gebiet, was durch den Gerwischer Faustkeil belegt wird, der bei Ausgrabungen gefunden wurde. Mit weiteren Bodenfunden konnte die Besiedelung bis zum Beginn der Bronzezeit nachgewiesen werden. Danach finden sich erst zu Beginn des 1. Jahrtausend n. Chr wieder Spuren menschlicher Besiedlung. Einen ersten schriftlichen Nachweis gibt es aus dem Jahre 992 unter dem Namen Grobizi. Darin steckt der slawische Wortstamm „grob“, zu übersetzen als „Stätte am Graben oder Grab“. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom Magdeburger Erzbischof Wichmann aus den Jahre 1176, dort Grobiske genannt. Als Gherwitz bzw. Jerwitz wird der Ort im so genannten „Roten Buch“, dem Lehnsregister des Magdeburger Domkapitels der Jahre 1360 bis 1370 geführt.

Die Zuordnung zum Domkapitel dauerte bis 1810, ehe Napoleon I. mit der Schaffung des Königreichs Westfalen die althergebrachten Herrschaftsverhältnisse beendete. Da Napoleons Machtbereich am Westufer der Elbe endete, blieb Gerwisch auch zu dieser Zeit unter preußischer Verwaltung und wurde von Potsdam aus verwaltet. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft bildete Preußen 1815 die Provinz Sachsen und führte eine Kreisreform durch, mit der Gerwisch in den Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg eingegliedert wurde.

Ein großer Brand vernichtete 1825 den gesamten Ort. Da inzwischen zwei Kilometer weiter östlich die Chaussee Magdeburg - Burg gebaut worden war, errichtete man dort Gerwisch völlig neu. 1846 wurde der Bahnhof an der Strecke Magdeburg - Berlin eröffnet. Damit wurde Gerwisch für die zu dieser Zeit aufstrebende Industrie interessant, und so entstanden 1859 eine Zuckerfabrik, 1878 eine Konservenfabrik und 1888 ein Kieswerk. Die Zuckerfabrik musste allerdings nach zwanzig Jahren bereits wieder ihre Produktion einstellen, sie wurde abgerissen, und auf dem nordöstlich des Dorfes gelegenen Gelände entstand eine neue Wohnsiedlung. Anfang des 20. Jahrhunderts richtete das preußische Heer ein großes Munitionsdepot bei Gerwisch ein, das bis zum Ende des 1. Weltkriegs bestand. Danach wurde an seiner Stelle in den 1920er Jahren auf einem Teil durch die Reichsbahn eine neue Siedlung gebaut, während ein weiterer Teil von einem Schrottaufbereitungswerk genutzt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg richtete die Stadt Magdeburg bei Gerwisch ein Klärwerk für seine Abwässer mit einer Pumpstation ein, mit deren Hilfe die Felder der Umgebung berieselt wurden.

Auch nach dem Ende der DDR ist Gerwisch gemessen an seiner Größe ein guter Industriestandort mit dem Betonwerk, einer Verpackungsmittel- und einer Recyclingfirma geblieben. Westlich der Eisenbahn entstand eine neue Wohnsiedlung, so dass sich die Einwohnerzahl erheblich vergrößerte.

Am 21. Oktober 2006 kam es in Gerwisch zu einem rechtsradikalen Übergriff auf eine Geburtstagsparty, welche bundesweite Aufmerksamkeit erregte[http://www.taz.de/pt/2006/10/26/a0066.1/text].

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