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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
13:30
 
 
+
»
 

Geschichte

Bereits seit der jüngeren Steinzeit war der Talkessel der Weißen Elster bewohnt. Das heutige Greiz, ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs und wurde 1209 erstmals urkundlich erwähnt (siehe: Gradec). 1359 erhielt es Stadtrecht. Zunächst noch zu den Vögten von Weida gehörig, wurde die Stadt 1449 von den Grafen von Reuß, die seit 1306 in Greiz residierten, in Unter- und Obergreiz aufgeteilt. Aus diesem Grund gibt es auch zwei Residenzschlösser in der Stadt. Erst 1768 vereinigten sich die beiden Linien wieder zur Grafschaft Reuß ältere Linie, die 1778 zum Fürstentum wurde. Ein großer Brand zerstörte Greiz im Jahr 1802 fast gänzlich. 1902 kam es erneut zu einem Brand, der einige innerstädtische Quartiere um die Thomasstraße vernichtete. Beim Wiederaufbau errichtete man hier repräsentative Jugendstilbauten, die ein geschlossenes Ensemble bilden.

Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem bedeutenden Industriestandort. Mit der Errichtung eines Zweigwerkes 1871 verlagerte eines der führenden sächsischen Textilunternehmen, die Reichenbacher Firma Georg Schleber, ihren Standortschwerpunkt nach Greiz. 1865 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Seit 1920 gehört die Stadt zum Freistaat Thüringen und ist Kreisstadt des Landkreises Greiz.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Gegner der Nazis verfolgt - wie 1933 beginnend und 1942 ermordet - der KPD-Stadtverordnete Bruno Bergner, nach dem eine Straße benannt wurde. Zwischen 1934 und 1943 wurden im Landeskrankenhaus Wichmannstraße 809 Personen zwangssterilisiert. Das Städtische Altersheim und das Kreispflegeheim gaben 122 Kranke zur „Euthanasie“ frei. Während des Zweiten Weltkrieges mussten hunderte Kriegsgefangene sowie Männer und Frauen aus von Deutschland besetzten Ländern im Sorgwald bei Thalbach und in anderen Wirtschaftsunternehmen Zwangsarbeit leisten. Mindestens 102 von ihnen kamen dabei um. An sie wird auf der Gedenkanlage des Alten Friedhofs erinnert. An den Wehrmachtsoffizier Kurt von Westernhagen erinnert der nach ihm benannte Platz, auf dem er 1945 erschossen wurde.

Während der DDR-Zeit war Greiz eine Kreisstadt im Bezirk Gera. Greiz gilt als die „Hauptstadt des Thüringer Vogtlandes“, zu dem neben ihr unter anderem auch noch die Städte Weida, Zeulenroda-Triebes und Schleiz gehören.

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