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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.05.2024
14:18
 
 
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Geschichte

Die erste Erwähnung eines Ortes im Bereich des heutigen Unterhaun war die Kreuzkapelle auf dem Kirchberg, im Jahr 972. Die Kapelle weist frühmittelalterliche Bauformen auf und ist vermutlich vom der Abtei Hersfeld auf einem germanischen Versammlungsplatz gebaut worden. Der Flurname „Thing“ weist noch auf diese Vergangenheit. Sie diente damals vermutlich als Wallfahrtsort. Im Jahr 1185 gingen die Patronatsrechte für die „capella in Cruceberg“ von der Abtei Hersfeld an die Propstei Johannesberg über. Unterhalb des Kreuzberges entwickelte sich eine Ortschaft gleichen Namens, deren Ursprünge daher wohl ins frühe Mittelalter zurück reicht und seit dem im Besitz der Abtei Hersfeld war. Das Dorf Kreuzberg wurde 1217 das erste Mal in einer Urkunde des Hersfelder Abtes Ludwig I. an den Vogt Bertho von Buchenau, als Cruceberc erwähnt.

Parallel wurde ab dem 12. Jahrhundert auch der Ort Unterhaun, als „Niederhuno“ das erste Mal erwähnt. Vermutlich bezog diese Ortslage nur auf den Bereich rechts von der Haune, die mit dem Ort Kreuzberg durch einen Holzsteg verbunden war. In einer Urkunde aus dem Jahr 1217 wird eine Flur „de Ponte in Hnane“ erwähnt. Man geht davon aus, dass es sich hier um die heutige Ortslage Unterhaun handelt. Im Jahr 1230 wird der Ort als „Niedern Huna“, 1408 als „Niedern Hun“, 1409 als „Untern Huna“ und 1673 als „Niedern Haun“ genannt.

Die Kapelle auf dem Kreuzberg wurde zur Pfarrkirche des Dorfes Kreuzberg und Unterhaun. Seit 1185 waren die Einwohner von Kreuzberg und Unterhaun dem Propst auf dem Johannesberg Frondienstpflichtig. Um 1230 war der Johannesberger Propst in Besitz einiger Güter in Unterhaun. Ab 1313 gehörte Kreuzberg zur Propstei Johannesberg. 1415 wird die Propstei zu einem eigenen Verwaltungsbezirk der Abtei Hersfeld, deren Gerichtssitz auf dem Johannesberg lag. Seit dem gehörte Kreuzberg und Unterhaun zu dem Gericht Johannesberg.

Lange Zeit hatten die Herren von Buchenau (Buchenaouwe) das Gericht Johannesberg zum Lehen. Bis Anfang des 17. Jahrhunderts war die Abtei Hersfeld bzw. die Propstei Johannesberg Lehnsherr, danach waren die Landgrafen von Hessen-Kassel die Lehnsherren. Zeitweise hatten die Buchenauer auch das Amt des Vogtes auf dem Johannesberg inne. Deswegen gab es zwischen den Buchenauern und dem Johannesberger Propst im 15. und 16. Jahrhundert oft Streitigkeiten.

Im 16. Jahrhundert wurde Kreuzberg bzw. Unterhaun zur Wüstung, bis Ende des 17. Jahrhunderts der Ort Unterhaun neu besiedelt wurde. Von da an wurde die ganze Ortslage Unterhaun genannt.

1610 hatte Unterhaun 36 Haushaltungen und im Jahr 1747, 41 Haushaltungen. In dem Dorf befanden sich 1773, 32 Leineweber, 6 Schneider und 13 andere Gewerbetreibende. Im Ort befand sich die Bannmühle, in die die Bauern des unteren Haunetales ihr Getreide bringen mussten.

Im Jahre 1736 erhielt die Gemeinde eine neue Kirche, die vom Schmalkaldener Landbaumeister A. G. Erdinger im Stil des Barocks erbaut wurde. In der Folge verfiel in diesem Jahrhundert die Kreuzkapelle auf der Anhöhe über dem Ort. Der Bergfriedhof um die Kreuzkapelle wurde 1904 aufgehoben. Heute ist der Bergfriedhof für das Dorf Unterhaun eine Stätte der Erinnerung an ihre Geschichte. Sie ist dem Gedenken an die Opfer der Kriege und der Besinnung auf unsere irdische und ewige Bestimmung gewidmet .

Am 8. Mai 1944 wurde der in Unterhaun geborene Arzt und Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus, Georg Groscurth in Brandenburg hingerichtet. Auf dem 1980 eingeweihten Gedenkstein im Bergfriedhof, steht ein Zitat aus seinen Abschiedsbrief: „Ich sterbe für ein Leben ohne Menschenhaß“.

Basierend auf dem Artikel Hauneck-Unterhaun der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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