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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.04.2024
12:18
 
 
+
»
 

Geschichte

Die genaue Datierung der ersten Erwähnung von Hausen wird durch das Auftreten gleichnamiger alter Orte im Umkreis (z. B. Massenbachhausen) erschwert. Hausen an der Zaber wurde eventuell bereits 805 als Husen oder 825 als Thitricheshusen in Schenkungen an das Kloster Lorsch, oder aber 1122 mit einem in Husen befindlichen Gut des Bischofs von Trier erwähnt. Als zweifelsfrei Hausen an der Zaber zugeschrieben gilt eine Schenkung des Bischofs von Speyer an das Kloster Denkendorf im Jahr 1207, wobei ein Heinricus de Husen auftrat und Hinweise auf einen Ortsadel gab, der bis ins 15. Jahrhundert mehrfach erwähnt wurde, jedoch im Ort selbst nicht auftrat. Der Gemarkungsname Burgstall könnte Hinweise auf eine einst am Ort befindliche Burg geben, kann jedoch auch lediglich die Zugehörigkeit zu einer benachbarten Burg ausdrücken.

Eine Kirche bestand im Ort vermutlich bereits um das Jahr 1000. Um 1290 gab es eine größere Georgskirche, und nach einem Brand 1350 wurde bereits die dritte Kirchengeneration erbaut, der bis in die Gegenwart noch zwei weitere folgen sollten.

Ab dem 14. Jahrhundert hatte das Haus Württemberg die Ortsherrschaft, Zehntrechte im Ort besaßen aber auch das Spital in Brackenheim, das Bistum Worms und andere. Der Ort war bis in die jüngste Vergangenheit ein kleinbäuerliches Dorf, das von Weinbau und Landwirtschaft geprägt war. Eine Schule ist im Ort seit 1486 nachgewiesen. Das Dorf besaß drei Tore und war von einem Graben mit Zaun umgeben. Diese kleinbäuerliche Siedlungsstruktur längs der Dorfstraße mit Graben, Zaun und Toren bestand vom hohen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.

Der Ort wurde 1534 im Umfeld der Schlacht bei Lauffen umkämpft und um 1635 im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Auch vom Pfälzischen Erbfolgekrieg um 1690 war Hausen betroffen. Die Bevölkerung betrug zu Beginn des 17. Jahrhunderts rund 400 Personen und schrumpfte bis 1653 auf 111. 1700 wurden 256 Einwohner gezählt, 1745 waren es 590 und 1828 waren erstmals 1000 Einwohner erreicht.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es drei Keltern. Im Dreißigjährigen Krieg hatten Schulwesen und Kelterei einen Niedergang erlebt. Die 1634 bis 1650 geschlossene Schule befand sich erst um 1700 wieder in gutem Zustand, ebenso wurde um diese Zeit eine neue Kelter für zwei in den vorausgegangenen Kriegen zerstörte Keltern erbaut. Die beiden Keltern kamen 1827 und 1832 in den Besitz der Gemeinde.

Durch Landflucht und Auswanderung ging die Bevölkerung im 19. Jahrhundert kontinuierlich zurück, insgesamt sollen bei einer Einwohnerzahl von 900 bis 1000 Personen im 19. Jahrhundert rund 500 Personen den ärmlichen Ort verlassen haben. Die Auswanderung setzte sich auch im 20. Jahrhundert fort, bis sich der Einwohnerstand stabilisierte. 1919 wurden 793 Einwohner gezählt, 1933 waren es 815 Einwohner, 1939 waren es 822. Der Zweite Weltkrieg brachte einen Zustrom von Flüchtlingen und später auch Vertriebenen. Ende 1945 lebten in Hausen 927 Personen.

Die 1940 gegründete Weingärtnergenossenschaft erbaute 1950 eine eigene Kelter und erweiterte diese mehrfach. 1952 wurden neue Baugebiete erschlossen, 1953 wurde ein neues Schulhaus erbaut, 1955 der Ort an den Gemeindewasserversorgungsverband Brackenheim–Dürrenzimmern–Hausen–Nordhausen angeschlossen. 1956 wurde die Ortsstraße ausgebaut, in den Folgejahren wurden weitere Baugebiete ausgewiesen. 1960 erfolgte ein Kirchenneubau. 1966 bis 1974 wurden 200 Hektar Gemeindegebiet flurbereinigt. 1969 wurde die Ortsdurchfahrt ausgebaut. Bis 1970 wuchs die Bevölkerung auf rund 1300 Personen an.

Die erfolgreiche Genossenschaftskellerei, die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und die Vergrößerung der Wohnbevölkerung bewirkten in Hausen insbesondere in den 1960er-Jahren einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. 1961 hatte die Gemeinde noch zum ärmsten Viertel der Gemeinden im Landkreis Heilbronn gezählt, um 1970 war ein gewisser Wohlstand erreicht.

Im Vorfeld der Gemeindereform 1973 erbrachte eine Umfrage vom 6. Februar 1972 ein knapp 83-prozentiges Votum für die weitere Selbstständigkeit der Gemeinde. Nach der Eingemeindung nach Brackenheim oder Lauffen am Neckar befragt, optierten im Juli 1973 rund 60 Prozent der Einwohner für Brackenheim. Bei einer Bürgeranhörung im Januar 1974 sprachen sich allerdings rund 78 Prozent gegen die Eingliederung nach Brackenheim aus. Der Gemeinderat beschloss dennoch am 11. Juni 1974 die Eingliederung nach Brackenheim, die am 1. Oktober 1974 erfolgte.

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