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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
21:25
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort wurde 1153 als Hugstaeth, 1285 als Huglaestath und 1436/62 als Hollingstedte (aus der Kurzform des altnordischen Hugleikr und stedt). Das Gebiet des Kirchspiels schließt an das Ostufer der mittleren Treene und breitet sich beiderseits in östlicher Richtung aus. Das Kirchendorf liegt auf einer Altmoräne, die eine Sanzunge bis an die Treene heranschiebt.

Einerseits ist die Treene ein Wasserweg, der von der Nordsee kommend, bis zum Knick hinter Stapelholm ziemlich genau nach Osten führt, von dort nach Nordosten abbiegt und bis Hollingstedt für die damaligen flachgehenden Seeschiffe befahrbar war. Hier wurde auf dem Wasserweg, der ja bekanntlich die beste Transportmöglichkeit für größere Lasten bot, die kürzeste Stelle zur Schlei und damit zur Ostsee erreicht.

Andererseits tritt im Westen von Hollingstedt ein Sandausläufer bis ans Ufer der Treene heran. So dass hier in einem Umland, das fast nur von Moor, Sumpf und Urwald umgeben war, ein Sandhügel zur Anlandung und Besiedelung und auch eine Verbindung zu dem höheren östlich gelegenen Gebiet mit dem Ochsenweg und den Orten Haithabu und Schleswig vorhanden war.
Es war nur eine ca. 15 km breite Landenge zu überwinden um eine Verbindung von der Nordsee zur Ostssee herzustellen. Diese war auf jeden Fall, trotz schwieriger Transporte der Frachten über Land, günstiger und gefahrloser als ein Umweg durch das Skagerrak. So wurde Hollingstedt bereits vor mehr als 1000 Jahren als wichtiger Handelshafen zur Nordsee genutzt.

In der Jungsteinzeit haben hier um Hollingstedt Bauern gelebt. Dies ist durch den Fund einer Steinaxt der jungsteinzeitlichen Einzelgrabkultur, durch einen spätneollithischen Flintdolch und mehrere Feuersteinwerkzeuge im heutigen Gemeindegebiet belegt.

Im Jahre 449 sollen hier die Angeln ihre Schiffe bestiegen haben um über die Nordsee nach Britannien zu segeln. Dazu eine alte Karte aus dem Jahre 1596 Alter Stich von1596 in dem Hollingstedt als Ausgangshafen für die Angeln genannt ist.

Im Jahre 826 soll hier Ansgar, der Apostel des Nordens, mit dem Wikinger König Harald von Mainz kommend an Land gegangen sein.

Im 13. Jahrhundert wird der Ort in der Knytlings Saga erwähnt. Der Name ist altdänischer Herkunft und wird in der Ortsnamensforschung als Hügelstätte gedeutet.
Bei Ausgrabungen in und um Hollingstedt wurden tausende von Scherben aus dem 6. bis 13. Jahrhundert gefunden die einen regen Handelsverkehr, mit der damaligen weiten Welt, belegen.

Weitere Bodenuntersuchungen und Grabungen am Ufer der Treene, in der Lahmenstraat, ergaben Belege für einen mittelalterlichen Hafen und Hinweise auf Bau und Reparatur von Schiffen. Ebenso wurde bei Ausgrabungen am Süderwiesenbach ein Verladetelle für Rheinischen Tuffstein gefunden, der beim Bau vieler Kirchen an der Nordsee und in der Schleiregion sogar bis zur Ostsee benutzt wurde.
Ein besonderes Denkmal aus dem 12. Jahrhundert ist die Hollingstedter Kirche, die ebenfalls aus rheinischen Tuffstein erbaut wurde. Sie steht nur knapp 100 Meter vom Ufer der Treene entfernt, an einer Stelle, an der, wie bei Ausgrabungen festgestellt wurde, bereits vorher ein Haus gestanden hat.

In den Jahren 1760-1765 wurde durch den damaligen Dänenkönig Friedrich V in der Nordöstlichen Gemarkung von Hollingstedt eine Moorkolonie angelegt, die Friedrichsfeld genannt wurde. Hier wurden damals Kolonisten aus dem süddeutschen Raum angesiedelt um das Moorgebiet urbar zu machen.

Zwei Schiffsanleger aus dem 12. Jh. wurden bei archäologischen Grabungen entdeckt, was einer Ansprache als Westhafen von Schleswig entspricht. Der Hollingstedter Hafen wurde offenbar sowohl von Schiffen nordischer Bauart als auch von frühen Koggen angefahren. Waren aus der Ostseeregion dürften vor allem Felle, Wachs und Honig gewesen sein, während Wein, Keramik, Waffen und später auch Tuffstein aus anderen Regionen importiert wurden.
Bei der Treene handelte es sich bis zu ihrer Abdämmung bei Coldenbüttel im Jahre 1516 um ein tidenabhängiges Gewässer, d. h., dass der Tidenhub der Nordsee über die Eider bis Hollingstedt reichte und damit jeweils bei auflaufender Flut einen Schiffsverkehr ermöglichte. Nach dieser Abdämmung war ein Wasserverkehr nur noch mit kleineren Schiffen möglich.

Das Dannewerk als stetig ausgebauter Schutzwall verlief von Haithabu aus über die gesamte Schleswiger Landenge bis nach Hollingstedt.
Der Weg hinter der Kirche zum Gemeindehaus fällt ebenfalls in südlicher Richtung steil bergab.
Auch König Sven III von Dänemark besuchte den Ort, als er 1153 Schiffe in Hollingstedt zu Wasser ließ.
Im Schulhaus werden seit 1965 landeskundliche Materialien für den Unterricht gesammelt. Im Laufe der Zeit ist daraus eine einmalige Sammlung entstanden. .
Ein weiterer berühmter Gast war Zar Peter der Große, der 1713 in Hollingstedt übernachtet hat.

Basierend auf dem Artikel Hollingstedt (Treene) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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