Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
23:14
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Bergstadt Platten wurde durch Bergleute aus Schneeberg gegründet, die am Plattenberg seit dem 15. Jahrhundert nach Zinn schürften und seiften. 1532 gilt als das Gründungsjahr. Damals gehörte der Ort zum Kurfürstentum Sachsen. Der Grundriss wurde schachbrettartig geplant. Das Gelände wurde entwässert, dann schematisch Kirche, Schule und Rathaus errichtet. Bereits 1535 zählte man hier über 300 Gruben und Stollen. Das Plattener Bergbaurevier umfasste mehrere ebenfalls im 16. Jahrhundert entstandene Bergbauorte, darunter Gottesgab (Boží Dar), Abertham (Abertamy), Zwittermühl (Háje) und Bärringen (Pernink). Erst nach dem Schmalkaldischen Krieg wurde die Bergstadt 1546 zusammen mit Gottesgab an das Königreich Böhmen abgetreten. Die Bergbauerträge wurden aber noch bis 1556 an die sächsischen Kurfürsten abgeführt, danach teilten sich Sachsen und Böhmen den Zehnt. Der Bergbau erreichte Mitte des 16. Jahrhunderts seinen Höhepunkt; im Jahr 1565 wurden knapp 1.700 Zentner gefördert. Danach ging die Förderung wegen unzulänglich entwickelter Abbautechnologien zurück. Im Dreißigjährigen Krieg kam die Förderung weitgehend zum Stillstand. Die überwiegend protestantisch gebliebene Bevölkerung wurde 1654 gezwungen, die Stadt zu verlassen. Ein Großteil ging über die sächsische Grenze und gründete Johanngeorgenstadt. Die Stadt wurde vom Landesinneren Böhmens wiederbesiedelt, erreichte aber nie mehr die frühere Größe und Bedeutung. Die Anfertigung von Klöppelspitzen, Handschuhen und Blech- und Eisenwaren (z. B. Löffeln) brachte immerhin einen neuen bescheidenen Aufschwung. Die schneesichere Lage der Ortes begünstigte nach 1900 die Entwicklung des Wintersportes. Im Sommer weilten zahlreiche Sommerfrischler im Ort und erholten sich in der waldreichen Umgebung. Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wurden in der Bergstadt Platten 2210 Einwohner gezählt. Nach der Vertreibung der weitgehend deutschen Bevölkerung des Ortes 1946 setzte ein starker Verfall des Ortes ein. Heute leben 424 Einwohner im Ort. Seit dem 23. Januar 2007 besitzt Horní Blatná wieder Stadtrechte.

Basierend auf dem Artikel Horní Blatná der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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