Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
03:51
 
 
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Geschichte

1238 wurde das Dorf erstmals als Eigentum der Herrn Gumpert von Hostaun (Gumpert z HostounÄ›) schriftlich erwähnt. Seinen Nachkommen die in der Gegend bis in das 15. Jahrhundert herrschten, gehörte auch das Pfälzer Städtchen Schönsee.

Während der Hussitenkriege regierten an der Houstauer Feste der Anhänger des Kaisers Sigismund Ctibor von Wolfstein (Ctibor z VolfÅ¡tejna). Nach der Herrschaft der Wolfsteiner und Rabensteiner zu Döhlau, geht die Herrschaft an die Herren von Gutstein über. Unter Georg von Gutstein (Jiří z GutÅ¡tejna) erhält die Gemeinde 1522 das Marktrecht und vom Kaiser Rudolf Zollprivilegien. 1587 kam Hostau durch Kaiser Rudolf II. in den Rang einer Stadt und erhielt ein Wappen verliehen: Eine bezinnte Mauer mit offenem Tor, über der Mauer zwei Türme, zwischen diesen ein dreigeteilter Schild mit schwarzem Geweih, einem gekrönten Löwen und darunter ein rotes Feld. Ebenfalls 1587 erhielt die Stadt zum Jakobimarkt noch das Recht zu zwei weiteren Jahrmärkten und einem Roßmarkt.

Nach den Gutsteinern, deren Herrschaft nach der Schlacht am Weißen Berg beschlagnahmt wurde, folgten die Herren von Tschernin (ÄŒernínové), danach die von Trauttmansdorff, unter deren Herrschaft Hostau die Zollprivilegien wieder verliert. Während der Reformationszeit war Hostau vorübergehend protestantisch. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die Herrschaft enteignet, und an Zdenko von Mitrowitz verkauft (1622), nach kurzer Zeit aber an die Czernin und schon 1656 an die Grafen von Trauttmansdorff-Weinsberg weiterveräußert, die die Herrschaften Hostau und Bischofteinitz zusammenlegten.

Seit 1805 war Hostau Sitz eines Dekanats. Die Kirche St. Jakobus des Ältere, 1384 als Pfarrkirche erwähnt, wurde 1731 barock umgebaut, 1877 nach einem verheerenden Brand wieder aufgebaut. Eine holzgeschnitzte Madonna stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts und wird als "Das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes in Hostau" verehrt.

1915 wurde das Militärgestüt aus Galizien und der Bukowina hierher verlegt. Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Teil der berühmten Lipizzaner der Wiener Spanischen Hofreitschule in Hostau. Im Trauttmansdorff'schen Schloss war auch die Gestütsverwaltung des Lipizzanergestüts untergebracht, das nach Kriegsende auf abenteuerliche Weise gerettet werden konnte. Die Wirtschaft bestand aus Banderzeugung, Spitzenerzeugung in Heimarbeit, und einer Steingutfabrik.

Seit dem 16. Jahrhundert erfolgte ein kontinuierlicher Zustrom deutscher Einwohner, die schließlich bis 1946 die Majorität der Stadtbevölkerung stellten. Noch 1930 lebten im Ort 1048 Einwohner, davon waren 160 Tschechen, 8 Ausländer und 880 Sudetendeutsche. Nach der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung 1947 hatte Hostouň nur noch 630 Einwohner und verlor das Stadtrecht. Seit 2006 ist Hostouň wieder eine Stadt.

Basierend auf dem Artikel Hostouň der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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