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Bolivien

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29.04.2024
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Wirtschaft

Seit dem 28. Mai 2004 ist Huanuni die Zinnhauptstadt Boliviens. Hier liegt am und um den Berg Posokoni die größte Zinnmine Südamerikas, in der 5 % des weltweit geförderten Zinns abgebaut werden, monatlich 400-500 Tonnen. Für die Minen von Huanuni wurde bereits im Jahr 1919 ein Achtstundentag durchgesetzt, im Jahr 1944 die Gründung einer Minenarbeiter-Stiftung.

Nach dem Zusammenbruch des internationalen Zinnmarktes in den 1980er Jahren war die staatliche Bergbaugesellschaft COMIBOL(Corporación Minera de Bolivia) gezwungen, landesweit zahlreiche Minen zu schließen und 30.000 Bergarbeiter zu entlassen, darunter auch in Huanuni. Während viele der Mineros auf eigene Faust oder in kleinen Kooperativen weiterarbeiteten, vergab die bolivianische Regierung die Schürfrechte in Huanuni später an das britische Unternehmen Allied Deals (später: RBG Resources), das im Jahr 2005 in Konkurs ging. Danach fiel die Mine auf Grund der geltenden Gesetzgebung wieder an den bolivianischen Staat zurück.

In den zwei Jahrzehnten vor 2005 hatten sich die Minero-Kooperativen jedoch in die Aktien der britischen Eigner eingekauft, möglicherweise um die Huanuni-Mine für umgerechnet anderthalb Millionen US-Dollar privatwirtschaftlich zu übernehmen. Die derzeitige bolivianische Regierung hält diese Aktienpakete jedoch für illegal, da schon die Privatisierung der Mine unter dem Diktator Hugo Banzer und seinem gewählten Nachfolger Jorge Quiroga nicht verfassungsgemäß gewesen sei. Im Oktober 2006 entlud sich der Konflikt zwischen den Kleinaktienbesitzern und den staatlich angestellten Minenarbeitern in einem bewaffneten Konflikt mit mehr als zehn Todesopfern. Als Folge der Auseinandersetzung entließ Staatschef Evo Morales den Bergbauminister seiner Regierung, Walter Villaroel, ebenso wie den Leiter des staatlichen Minenunternehmens Comibol.

Basierend auf dem Artikel Huanuni der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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