Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
21:30
 
 
+
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Geschichte

Die Gründung der Stadt erfolgte vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung einer Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte Jauernig zum Fürstentum Neisse-Grottkau unter der Herrschaft der Fürstbischöfe von Breslau.
Die Siedlung, die zum Dorf Jauernig (Ves Javorník) gehörte, wurde als Markt bezeichnet und war als lange Straßenzeile mit kleinen Parzellen an der Straße nach Glatz angelegt. Von 1428-1432 hielten die Hussiten die Burg und den Ort Jauernig besetzt.

Unter dem Breslauer Bischof Johannes V. Thurzo erfolgte zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Umbau der Burg zu einem Schloss, das nach ihm Johannesberg genannt wurde. Außerdem wurde der Silber- und Eisenerz-Bergbau aufgenommen. Die Siedlung wurde vom Dorf Jauernig abgetrennt und erhielt den Charakter eines Bergortes; sie besaß eine Hütte und ein Hammerwerk.

1549 erhielt Jauernig, das damals zumeist nach der Schlossbezeichnung auch mit Johannesberg benannt wurde, das Stadtrecht. In diesem Jahre lässt sich auch die erste Schule in der Stadt nachweisen.

1576 nahm die Stadt durch einen Brand großen Schaden. Viel zu erleiden hatte Jauernig im Dreißigjährigen Krieg, als es von durchziehenden Truppen mehrmals geplündert wurde.

Zwischen 1725 und 1726 wurde das Stadtbild durch den Neubau der Kirche, des Pfarrhauses, der Schule und des Rathauses neu gestaltet.

Bei der Eroberung Schlesiens 1742 durch Friedrich II. blieb Jauernig bei Österreich, wurde aber nunmehr Grenzort zu Preußen.
1748 wurde es Sitz der Direktion der Dominialgüter des Bistums Breslau für die gesamte Region Freiwaldau. Gleichzeitig wurde Jauernig auch der Sitz der Landesregierung für den österreichischen Teil des Fürstentums Neisse-Grottkau, das 1810 als Folge der Säkularisation durch Preußen aufgelöst wurde. Der Stadtbrand von 1825 vernichtete fast die gesamte Stadt. Der Neuaufbau werfolgte im Stil der bürgerlichen Klassik.

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Jauernig zur Bezirkshauptmannschaft Freiwaldau und war Sitz eines Bezirksgerichtes. In der Stadt lebten 1880 2.292 Einwohner, das Dorf Jauernig hatte 1070 Einwohner. Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Jauernig 3067 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 2941 und am 22. Mai 1947 1678 Bewohner.

Im 20. Jahrhundert erhielt Jauernig eine Eisenbahnverbindung nach Freiwaldau. Außer der bekannten Brauerei siedelten sich auch einige kleinere Betriebe an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden für die deutsche Bevölkerung der Umgebung in Jauernig Internierungslager eingerichtet. Ein ehemaliges Lager des Reichsarbeitsdienstes diente als Männerlager, während die Frauen auf dem Schloss Johannesberg interniert waren, bis ihre Abschiebung nach Deutschland erfolgte. Die Güter der Bischöfe von Breslau wurden 1948 durch den tschechoslowakischen Staat konfisziert.

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