Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.04.2024
16:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Über die Entstehung einer Ansiedlung namens Kaiserstuhl am südlichen Brückenkopf des Rheinübergangs beim Schloss Rötteln (Rotwasserstelz) ist nichts bekannt. Genauer eingrenzen lässt sich aber die Gründung der Stadt Kaiserstuhl: 1254 verkaufte Freiherr Rudolf von Kaiserstuhl einen grossen Teil seines Streubesitz an das Kloster Wettingen. 1255 musste Lütold VI. von Regensberg das Kloster St. Blasien entschädigen – für zwei Jahre lang zu Unrecht von dessen Häusern bei Kaiserstuhl bezogene Abgaben. Es wird daher angenommen, dass die Regensberger an der Stadtgründung beteiligt waren und die Stadt später ganz übernahmen. Als sie in Geldnöte gerieten mussten sie ihren Besitz 1294 an das Bistum Konstanz verkaufen.

Kaiserstuhl diente danach während Jahrhunderten als Zentrum der konstanzischen Landesverwaltung. Der in Kaiserstuhl residierende Obervogt nahm die Rechte der Fürstbischöfe über Hohentengen, Bergöschingen, Lienheim, Fisibach und Weiach wahr. Kaiserstuhl hatte dadurch den Rang einer Landstadt des Heiligen Römischen Reichs. Gleichzeitig war Kaiserstuhl seit der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415 aber auch das Zentrum eines äusseren Amtes der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. Dies führte gelegentlich zu Konflikten zwischen dem Fürstbischof und den Eidgenossen.

Das Ende des Ancien Régime nach der Ausrufung der Helvetischen Republik im März 1798 traf das Städtchen besonders hart. Es ging nicht nur seiner Zentrumsfunktion verlustig. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 verlor das Städtchen sämtliche rechtsrheinischen Gebiete und damit den Löwenanteil seines Territoriums an das 1806 gegründete Grossherzogtum Baden. Der linksrheinische Teil gehörte zunächst zum Kanton Baden, ab 1803 zum Kanton Aargau.

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten die heute als südlichste Weinberge Deutschlands bezeichneten Rebhänge des Engelhofs (auf Gebiet der heutigen Gemeinde Hohentengen) überwiegend Kaiserstuhler Bürgern. Bis auf den heutigen Tag verfügt Kaiserstuhl auf beiden Seiten des Rheins über Ortsbürgerwald im Umfang von ca. 150 Hektaren - fast das Fünffache des verbliebenen linksufrigen Stadtbanns. Die güterrechtliche Aufteilung der alten Kirchgemeinde Kaiserstuhl, deren Pfarrkirche ehemals in Hohentengen stand, dauerte bis 1842. Damit ging auch die alte Pfarrei endgültig unter, welche schon mit der Abspaltung von Glattfelden 1421 und Weiach 1525 stark verkleinert worden war.

Die Schweizerische Nordostbahn eröffnete am 1. August 1876 die Eisenbahnlinie zwischen Koblenz und Winterthur. Allerdings lag der Bahnhof Weiach-Kaiserstuhl etwas abseits auf der anderen Seite der Kantonsgrenze. Die SBB schloss den Bahnhof im Jahr 1995 und ersetzte ihn durch eine direkt beim Städtchen gelegene Haltestelle. In jüngster Vergangenheit arbeitet Kaiserstuhl immer enger mit den Nachbargemeinden zusammen: Die Gemeindeverwaltung, die Feuerwehr und der Kindergarten werden gemeinsam mit Fisibach geführt; die Abwasserreinigungsanlage am rechten (nördlichen und damit deutschen) Rheinufer mit der Gemeinde Hohentengen.

Basierend auf dem Artikel Kaiserstuhl AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen