Geschichte
Kratzenburg gilt als eine der ältesten Gemeinden im Vorderhunsrück. Bereits 957 wurde es als Cratzenberh erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde des Kaisers Otto II. tritt im Zusammenhang mit der Pfarrkirche "St. Peter" zu Boppard das Dörfchen Cratzenberh auf: "Das Dorf Cratzenberh im Gau Trier, in der Grafschaft des Siccos übergibt in der Urkunde der Pfarrkirche drei Königshufen." (Hufe = bäuerliche Siedlerstelle mit Hof- und Wohngebäuden und dazugehörenden Ackerland. Eine Königshufe umfasste das Vierfache einer normalen Hufe)
Woher stammt der Name Kratzenburg/ Cratzenberh?
Der Namenspate könnte ein hölzerner, römischer Wachturm, auch "Katz" genannt, gewesen sein. Dieser Turm soll sich einst auf dem Flurstück "Auf der Katz" befunden haben. Crates kommt aus dem Lateinischen und bedeutet aus Holz geflochten. Im Verlaufe der beiden germanischen Lautverschiebungen hat es sich zu "tz" gewandelt und durch die Einflechtung von "en" wurde die Verbindung der eingedeutschten Endung "berg" (berh) erreicht.
Übrigens weist die Endung "berg" (berc) eindeutig auf eine Besiedlung hin - genau wie die Namensendungen "hausen" oder "bach".
(Quelle: Festheft zur 1.000-Jahr-Feier 1975)
Nach gesicherten Urkunden wird Kratzenburg erstmals 1245 genannt (Bei der Erwähnung von 957 handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung aus dem Mittelalter) und gehörte zum Gallenscheider Gericht. Der Ort gelangte mit dem gesamten Gerichtsbezirk im 14. Jahrhundert an Kurtrier.
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