Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.04.2024
04:20
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Jahr 1142 gründete der Zisterzienserorden das Kloster Sedletz, zu dessen Ländereien das Gebiet des heutigen Kuttenberg gehörte. Der Legende nach soll ein Mönch bei der Arbeit auf einem Weinberg das erste Silber entdeckt haben. Er markierte die Stelle mit seiner Kutte, woraus der spätere Name Kuttenberg entstanden sein soll.

Nach der Entdeckung von Silberlagerstätten auf den Besitztümern des Zisterzienserordens siedelten sich 1260 deutsche Bergleute an. Die erste urkundliche Erwähnung von Cuthna Antiqua (Alt Kutten) ist aus dem Jahr 1289 bekannt. Die Erzfunde lösten einen wahren Silberboom aus. Innerhalb kürzester Zeit siedelten sich zahlreiche Bergleute in dem vormals ländlichen Gebiet an. Der Schachtbetrieb wurde quasi direkt in der Stadt aufgenommen, zwei Göpelwerke im Stadtgebiet erinnern noch heute daran.

Die Siedlung wuchs, wie es typisch für Bergbausiedlungen war, rasch und planlos heran. König Wenzel II. von Böhmen verlieh der Stadt nach 1300 das Münzrecht. Hier wurde bis 1547 der Prager Groschen geprägt. Dadurch entwickelte sich Kuttenberg zu dieser Zeit zur zweitwichtigsten böhmischen Stadt nach Prag.

Aufgrund ihrer Bedeutung stand Kuttenberg in dieser Zeit im Mittelpunkt kriegerischer Handlungen; daher belagerte Albrecht von Habsburg 1304 die Stadt. Das führte zu einem beschleunigten Bau der heute noch in Teilen erhaltenen Stadtbefestigung. Der damalige Reichtum der Stadt spiegelt sich in den noch heute erhaltenen Sakralbauten wider.

Sedlitz (1422) und Kuttenberg (1424) wurden während der Hussitenkriege durch hussitische Truppen gebrandschatzt und geschleift, worauf die wohlhabende, meist deutsche Bevölkerung abwanderte.

Erst ab 1470 erholte sich der Ort. 1471 wurde Vladislav Jagiello hier zum bömischen König gekrönt und 1485 der nach der Stadt benannte Kuttenberger Religionsfrieden zwischen Utraquisten und Katholiken Böhmens geschlossen. Die heute ältesten Wohngebäude stammen aus dieser Zeit.

Mitte des 16. Jahrhunderts erschöpften sich die Lagerstätten, der Silberbergbau wurde stark zurückgefahren, die Prägung des Prager Groschens eingestellt und die Stadt verlor ihre Bedeutung für Böhmen. Insgesamt wurden zwischen 1290 und 1620 etwa 2.500 Tonnen Silber gefördert. Ab dem Jahr 1627 kam es mit der Ansiedelung von Jesuiten zur Rekatholisierung der zumeist hussitisch-utraquistischen Bevölkerung.

1727 wurde nach der Schlacht am Weißen Berg im Siebenjährigen Krieg der Stadt das Münzrecht entzogen.

Der Neuaufbau nach zwei Stadtbränden 1770 und 1823 veränderte das Stadtbild, jedoch kam es schon am Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen der damals aufstrebenden tschechischen Nationalbewegung zu ersten denkmalschützerischen Bestrebungen. Bis zum ersten Weltkrieg war K. Garnison der K.u.K. Österreich-Ungarischen Armee. 1914 war hier das Böhmische Infanterie Regiment Nr. 21 (Stab, III./IV. Bataillon) stationiert.

1961 wurde Kutná Hora zum städtischen Denkmalsschutzreservat. 1995 wurde es in die Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler aufgenommen.

Basierend auf dem Artikel Kutná Hora der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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