Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
19:09
 
 
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»
 

Geschichte

Landskron wurde 1241 erstmals erwähnt. Es wurde vermutlich durch den Lokator Ulrich von Dürnholz am Rande des Schönhengstgaues gegründet. 1290 wurde der Ort von der königlichen Kammer eingezogen und 1292 durch den böhmischen König Wenzel II. dem Zisterzienserkloster Königsaal übertragen. 1304 galt es als ein Zentrum des Landskroner Distriktes (districtus Landeschronensis). 1322 wird es als Marktort, 1356 als Oppidum bezeichnet. Nachdem es 1358 in den Besitz des Bistums Leitomischl überging, wurde es Sitz eines Archidiakonats. Bischof Peter Jelito gründete 1371 in Landskron ein Kloster der Augustiner-Chorherren. 1393 entstand neben der St.-Wenzel-Dekanatskirche ein neuer Augustinerkonvent, der in den Hussitenkriegen 1421 geplündert wurde.

Nach dem Untergang des Bistums Leitomischl ging Landskron in weltlichen Besitz über. Unter den Stadtherren Kostka von Postupitz wurde es nach 1430 ein Zentrum der Waldenser sowie der Böhmischen Brüder, die 1547 Landskron verlassen und auch die Brüderschule schließen mussten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind sowohl die Brüder als auch die Brüderschule erneut nachweisbar. Daneben verbreitete sich nach 1550 das Luthertum.

Im 16. Jahrhundert war Landskron im Besitz der Adelsfamilien von Pernstein und von Boskowitz. Ab 1588 gehörte es Adam Felix Hrzan von Harras. Dieser ließ 1601 die Reste des ehemaligen Augustinerkonvents zu einem Schloss umbauen. Nach der Schlacht am Weißen Berge kam die Herrschaft Landskron, die auch die Städte Wildenschwert und Böhmisch Trübau sowie 39 Dörfer umfasste, an die Adelsfamilie von Liechtenstein, die innerhalb weniger Jahre die Gegenreformation durchsetzte. Die Böhmischen Brüder emigrierten daraufhin nach Sachsen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Landskron sowohl von schwedischen als auch von kaiserlichen Truppen mehrmals verwüstet.

Johann Adam Andreas von Liechtenstein förderte Anfang des 18. Jahrhunderts die Entwicklung der Stadt durch eine rege Bautätigkeit. 1791 wurde Landskron zur Munizipalstadt erhoben. Ein wirtschaftlicher Durchbruch gelang Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Gründung der Leinwand- und Kattunfabrik Erxleben, die mehrere hundert Arbeiter und Hausweber beschäftigte. In dieser Zeit entstanden die Bürgerhäuser am Marktplatz. Trotzdem stagnierte die Entwicklung, da Landskron erst 1884-1855 Eisenbahnanschluss erhielt.

Ab 1939 bildete die Stadt das Zentrum und den Verwaltungssitz des Landkreises Landskron. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand vom 17. bis 21. Mai 1945 das Blutgericht von Landskron statt, in dessen Verlauf zahlreiche Bewohner von Stadt und Umland gewaltsam zu Tode kamen. Anschließend wurde hier, wie im gesamten Sudetenland, die deutschsprachige Bevölkerung aufgrund der BeneÅ¡-Dekrete enteignet und größtenteils vertrieben.

Nach 1945 verlor die Stadt die Bezirksbehörden. Die Bevölkerungszahl wuchs erst nach 1968 wieder an.

Basierend auf dem Artikel LanÅ¡kroun der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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