Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.05.2024
01:48
 
 
+
»
 

Geschichte

Über die Gründung des Ortes ist wenig bekannt. Einige Quellen berichten davon, dass Lewyn schon im Jahre 1345 als ein Städtchen bezeichnet wurde. 1390 war wieder von einem Dorf die Rede. Mit Sicherheit besaß Lewin seit 1415 Stadtrecht. Durch seine Lage an der bedeutsamen Handels- und Heerstraße von Prag über Glatz und Wartha nach Breslau, dem sogenannten Polenweg, hatte die Bevölkerung in allen Kriegen viel zu erleiden.

1428 fielen die Hussiten ein und zerstörten Lewin und die Burg auf dem nördlich der Stadt gelegenen Hradisch. Das östlich zwischen Lewin und Reinerz gelegene Hummelschloss wurde zu einem ihrer Sitze und Ausgangspunkt der Feldzüge nach Schlesien.

1477 wurde die Herrschaft Hummel durch den Sohn des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, Herzog Heinrich den Älteren von Münsterberg, in die Grafschaft Glatz eingliedert und gleichzeitig um die westlichen Kirchspiele Lewin und Tscherbeney vergrößert. Ab diesem Zeitpunkt war Lewin Teil der Herrschaft Hummel, die jedoch schon Ende des 16. Jahrhunderts aufgelöst wurde. Lange Zeit blieb Lewin tschechisches Sprachgebiet, doch im Gegensatz zum benachbarten böhmischen Winkel erfolgte die Eindeutschung schon im 17. Jahrhundert. Letzte tschechische Eintragungen im Stadtbuch stammen aus dem Jahre 1680.

Im Dreißigjährigen Krieg war Lewin mehrfach Durchmarschgebiet der kaiserlichen Truppen, die auch teilweise ihr Winterquartier hier aufschlugen und verpflegt werden mussten. Einquartierungen und die Zahlung von Kontributionen mussten erduldet werden. 1639 und 1649 plünderten die Schweden auf Durchmärschen durch die Grafschaft Glatz auch Lewin aus. Die Bewohner flüchteten in die Wälder der Umgebung.

Der Pestepidemie von 1680, die viele Opfer forderte, folgte 1687 eine schwere Verwüstung durch eine Überschwemmung infolge eines Wolkenbruchs. Zwei große Stadtbrände zerstörten 1703 und 1772 Teile von Lewin. Die abseits stehende Stadtpfarrkirche St. Michael überstand die Brände unversehrt.

Auch in den Schlesischen Kriegen war Lewin Aufmarschgebiet der preußischen und österreichischen Truppen. Der preußische Oberst von Kleist übernachtete im November 1744 im Lewiner Pfarrhaus. Nach dem Dritten Schlesischen Krieg 1763 fiel Lewin zusammen mit der Grafschaft Glatz im Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Lewin seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert.

Mit der Eröffnung der Teilstrecke von Bad Reinerz nach Bad Kudowa 1905 wurde Lewin an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1939 erfolgte eine Umbenennung in Hummelstadt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Lewin KÅ‚odzki umbenannt. Gleichzeitig verlor es seine Stadtrechte. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Lewin KÅ‚odzki zur Woiwodschaft WaÅ‚brzych.

Basierend auf dem Artikel Lewin KÅ‚odzki der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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