Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
08:14
 
 
+
»
 

Geschichte

Gegründet um 1220 wurde Lauban erstmals im Jahr 1268 urkundlich erwähnt. Jedoch geht die erste Besiedlung nach der Meinung mancher Forscher (und auch einiger städt. Chronisten wie Wiesner und andere) bis ins 7. Jahrhundert zurück. Das Stadtrecht erhielt Lauban in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich auf Grundlage des Magdeburger Rechts. Seit 1346 war die Stadt zusammen mit Görlitz, Löbau, Bautzen, Zittau und Kamenz Mitglied des Oberlausitzer Sechsstädtebundes.

1415 war Lauban Stadt im Bann, im Mai des Jahres 1427 wurde Lauban erstmals von einem hussitischen Heer erobert. Bei dem anschließenden Massaker an rund 1000 Katholiken, darunter vielen aus Böhmen vertriebenen Priestern und aus Prag geflüchteten Studenten, erlitt auch der Priester Johannes Rimer das Martyrium. Er wurde von der katholischen Kirche als Heiliger anerkannt. 1431 wurde Lauban erneut von einem hussitischen Heer erobert und zerstört.

Als um 1540 die Bürger der Stadt die Reformation annahmen, blieb das Magdalenerinnenkloster katholisch. Fortan teilten sich die evangelischen Bürger und die katholischen Nonnen die Kirche. Lauban war damit neben Bautzen die zweite Stadt in der Oberlausitz, in der es eine Simultankirche gab, die Protestanten und Katholiken gemeinsam nutzten.

Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 verlor Lauban im Pönfall seine bis dahin zehn Kammerdörfer. 1632 von Kaiserlichen Truppen erobert, 1641 Eroberung durch die Schweden. 1707 besuchte Karl XII. von Schweden für einige Tage die Stadt. 1757 preußische Besetzung im Siebenjährigen Krieg. In den Jahren 1487, 1554, 1559, 1670, 1696, 1760 wurde Lauban durch Stadtbrände zerstört. In den Jahren 1812 bis 1813 Durchzug bayrischer und italienischer Truppen, Brandschatzung durch fliehende französische Truppen. Mit den Verträgen des Wiener Kongresses 1815 ging auch Lauban mit dem gesamten Osten der Oberlausitz an die preußische Provinz Schlesien.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Textilindustrie, besonders spezialisierte sich die Stadt auf die Produktion von Taschentüchern. So wurden vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 95% aller deutschen Taschentücher in der Stadt hergestellt. In dieser Zeit entstand der Werbeslogan Lauban putzt der Welt die Nase.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im Februar und März 1945 zu rund 60 Prozent zerstört. Im Februar 1945 war die Stadt bereits von der Roten Armee eingenommen worden, wurde aber von deutschen Truppen unter Otto Ernst Remer noch einmal zurückerobert. Deshalb inszenierte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Lauban seinen letzten Wochenschauauftritt mit den damals üblichen Durchhalteparolen. Nach der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee im März 1945 kam sie unter ihrem polnischen Namen LubaÅ„ in polnische Verwaltung. Die deutschen Einwohner wurden vertrieben.
In den 1950er Jahren wurde der im Krieg nur gering beschädigte quadratische Häuserblock in der Ringmitte bis auf den Krämerturm abgerissen. Von 1997 bis 2002 wurde die Bebauung jedoch wiederhergestellt und mit Geschäften ausgestattet. Ebenso wurde die Kursächsische Postmeilensäule auf dem Ring rekonstruiert. Aufsehenerregend war auch die Wiederentdeckung der Fundamente des ehemaligen Galgens vor den Toren der Stadt.

Basierend auf dem Artikel LubaÅ„ der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen