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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.03.2024
22:49
 
 
+
»
 

Wirtschaft

Lüdenscheid ist eine alte Industriestadt, in der die metallverarbeitende Industrie immer den Schwerpunkt gebildet hat. Im Mittelalter wurde hier schon früh der Osemund produziert. Während ab diesem Zeitalter die Eisenerzvorkommen im Sieger- und Sauerland in den umliegenden Tälern mit ihrer Wasserkraft die Errichtung von Hammerwerken und Drahtziehereien begünstigt haben, wurde in Lüdenscheid das aus dem Erz gewonnene Metall in kleinen handwerklichen Schmieden weiter verarbeitet. Die weite Verbreitung ihrer Produkte legten den Beitritt Lüdenscheids zur Hanse nahe. Die Schmieden bedeuteten aber nicht nur eine wichtige Einkommensquelle für die Stadt, sondern waren auch eine Gefahr für das Gemeinwesen. Nach dem fünften Stadtbrand vom 12. Juni 1681 wurden die Schmieden aus der Stadt und vor deren Mauern verwiesen. 1735, acht Jahre nach dem sechsten Stadtbrand, wurden neun Kleinschmieden gezählt, im Jahre 1788 175 Schmiede. Schmidt ist auch heute noch der häufigste Nachname in Lüdenscheid.

Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten neue Techniken der Umformung von Metallen, wie Stanzen, Prägen, Drehen das Aufkommen einer Industrie, die zunächst in Form von der Herstellung von Knöpfen und Schnallen entstand.

Im 20. Jahrhundert ging die Kleineisenindustrie nahtlos in die Kunststoffverarbeitung über, zunächst mit Bakelit, später dann von thermoplastischen Kunststoffen, die man durch Spritzguss in Formen bringen kann.

Der Werkzeugmacher, sowohl auf dem Gebiet der Metall- als auch der Kunststoffverarbeitung, der die Stanz- oder Prägewerkzeuge, die Spritzgussformen und -werkzeuge herstellt, wurde zu einem der am stärksten verbreiteten Lehrberufen der Stadt, und eine eigene Industrie der Herstellung von Spritzgussformen entstand.

1988 wurde von damals 30 Firmen und der Stadt Lüdenscheid das Kunststoff-Institut Lüdenscheid gegründet, das vor allem der mittelständischen Wirtschaft mit Beratung und Forschung beiseite stehen soll und als angegliedertes Institut mit der Fachhochschule Südwestfalen verbunden ist.

Für das Gebiet der Metallindustrie wurde das Institut für Umformtechnik (IFU) gegründet, das ebenfalls der Fachhochschule Südwestfalen angegliedert ist. Beide Institute sind im Entwicklungs- und GründerCentrum Lüdenscheid angesiedelt.

Von etwa 1885 bis zum Ende des 2. Weltkriegs spielte die Herstellung von Knöpfen, Schnallen und Orden die zentrale Rolle; Uniformknöpfe wurden für Militär und andere in der ganzen Welt hergestellt. Das daraus entstandene Knopfmuseum ist inzwischen als eigene Abteilung in das Stadtmuseum integriert.

Teile und Zubehör für die Elektro- und Autoindustrie (P.C. Turck, Busch-Jäger, Kostal, Matsushita ex-Vossloh, Gerhardi) spielen heute eine große Rolle, aber auch das Pressen von Aluminium- und Messingprofilen oder Aluminiumfolien (Hueck) sowie die Herstellung von Spezialstahlteilen (Platestahl in Brüninghausen). Einige Firmen, wie z.B. Erco, haben sich zum Systemanbieter auf ihrem Gebiet entwickelt.

Bedeutung besitzt Lüdenscheid nicht zuletzt als Einzelhandelsstandort. In dieser Hinsicht weist es Teilfunktionen eines Oberzentrums auf. Im Zentrum befinden sich mehrere, teils als Fußgängerzone ausgewiesene Geschäftsstraßen und zwei größere Ladenpassagen.

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