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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
29.04.2024
19:39
 
 
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Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Fermersleben wurde bereits in der frühen Jungsteinzeit (um 2000 v. Chr.) gesiedelt, dies haben Ausgrabungsfunde im südlichen Bereich des Stadtteils bewiesen. In der Zinckestraße wurde Gräber aus der späten Eisenzeit (um 200 v. Chr.) gefunden.

Das Dorf Fermersleben, in der ersten urkundlichen Erwähnung, der Schenkungsurkunde von König Otto I. für das Magdeburger Moritzkloster von 937, noch Fridumaresleba genannt, ist seinem Namen nach von deutschen Siedlern gegründet worden. Sein Name bedeutet soviel wie Ort des Fridumar. Im Zusammenhang mit der Gründung des Erzbistums Magdeburg kam Fermersleben 968 in den Besitz des Kloster Berge, das nachweislich 1105 eine Fähre im Ort betrieb. Zentrum der mittelalterlichen Besiedlung war der Bereich der heutigen Mansfelder Straße, wo auch eine Wehrkirche errichtet wurde. Durch Hungersnot und Pest in den Jahren 1316 und 1349 verlor Fermersleben ein Drittel seiner Einwohner. Während des Schmalkaldischen Krieges (1546 - 1551) schlug Kurfürst Moritz von Sachsen anlässlich der Belagerung Magdeburgs nahe von Fermersleben sein Feldlager auf. Während der anschließenden Kampfhandlungen wurden auch Teile von Fermersleben, so etwa die Kirche, zerstört.

Vom Dreißigjährigen Krieg scheint das Dorf weitgehend verschont geblieben sein, denn während 1563 nur 20 Hauswirte gezählt wurden, hatte sich deren Zahl 1683 bereits auf 25 erhöht. Allerdings war die Kirche zerstört worden und musste 1657 wieder aufgebaut werden. Es wurde in der Hauptsache Landwirtschaft betrieben, wobei man der Magdeburger Möllenvogtei als Vertreterin des Domkapitels abgabenpflichtig war. Nach brandenburgischer (bis 1806) und französischer Herrschaft (bis 1814) wurde Fermersleben anlässlich der preußischen Gebietsreform 1818 in den Kreis Wanzleben eingegliedert und unterstand dem Amt Salbke.

Ein radikaler Wandel der Ortsstruktur trat mit dem Beginn der Industrialisierung im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein. Vom benachbarten Buckau aus dehnten sich Industrieanlagen immer weiter nach Süden aus und beeinflussten so auch den Fermerslebener Raum. Die Schaffung einer Vielzahl von neuen Arbeitsplätzen in der unmittelbaren Nähe verursachte auch in Fermersleben einen regen Wohnungsbau, zunächst längst der Hauptstraße, dem heutigen Alt Fermersleben. In dem Zeitraum von 1840 bis 1900 verzehnfachte sich nahezu die Bevölkerungszahl von 452 auf 4.245. Von 1866 bis um 1920 bestand nördlich der Ortslage das zur Festung Magdeburg gehörende Fort I. Am 1. April 1910 erfolgte die Eingemeindung nach Magdeburg. Noch unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg ließ eine Baugenossenschaft nördlichen des alten Ortskerns in der Faberstraße eine erste Wohnsiedlung errichten (s. Abb.1), die 1914 fertiggestellt war. Zwischen 1920 und 1938 entstand im Rahmen der Wohnungsbauprogramme der Weimarer Republik und des 3. Reichs eine größere Wohnsiedlung nördlich und südlich der Felgeleber Straße, an der auch der bekannte Magdeburger Architekt Carl Krayl beteiligt war (s. Abb.2). Auf dem Gelände des ehemaligen Mahrenholzhofes richtete der damalige Eigentümer Heinrich Böwe 1916 ein Kino mit 347 Sitzen ein. Seit dem 6. September 1926 verlief die Straßenbahnlinie Magdeburg - Schönebeck auch durch Fermersleben.

In der DDR-Ära gehörte Fermersleben zu den vernachlässigten Stadtteilen. Das bedeutete einerseits, dass das Fermerslebener Ortsbild nicht wie andernorts durch ungünstig platzierte Plattenbauten beeinträchtigt wurde, andererseits wurde die vorhandene Bausubstanz so vernachlässigt, dass der Verfall ganzer Straßenzüge drohte. Ein 1967 entworfener Generalbebauungsplan für Magdeburg sah dann auch unter anderem für Fermersleben den Abriss zahlreicher Wohnungen insbesondere des alten Ortskerns vor. Dieses Vorhaben kam jedoch wegen des andauernden Wohnraummangels nicht zur Ausführung. Positiv für Fermersleben wirkte sich der Ausbau der Salbker Seen zu einem Naherholungsgebiet aus.

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