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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
09:24
 
 
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Geschichte

Das gesamte Gebiet des heutigen Stadtteils wurde noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als guter Bördeboden landwirtschaftlich genutzt. Den Beginn der Bebauung verdankt das Gebiet der aufstrebenden Industrialisierung Magdeburgs. Das Krupp-Gruson-Werk benötigte Wohnraum für seine leitenden Mitarbeiter und fand ihn im Nordosten des heutigen Stadtteils in unmittelbarer Nähe der stillgelegten Festungsanlage Fort 2. Dort entstanden zwischen 1910 und 1922 in den heute so bezeichneten Straßen Louis-Braille-Straße, Paracelsusstraße und Paul-Schreiber-Straße unter der Regie des 1909 gegründeten „Bauverein der Grusonwerk-Beamten“ Wohnungen mit gehobenen Standard. Es wurden Doppelhäuser in unterschiedlicher Architektur errichtet, die nur jeweils einen Mittel- oder Seitenrisalit als Gemeinsamkeit aufweisen.

Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Idee der Gartenstadt auch in Deutschland Anhänger fand, gründeten 19 Arbeiter ebenfalls des Krupp-Gruson-Werkes 1909 die Genossenschaft „Gartenstadt-Kolonie Reform“. Westlich der Beamtensiedlung entstanden ab 1911 auf der Gemarkung „Verlorener Grundstein“ nach Plänen des Magdeburger Architekten Glimm die ersten vier Häuser. Ab 1913 übernahm der Architekt Bruno Taut die Planung der Siedlung, die er vorwiegend mit Reihenhäusern in nordsüdlich ausgerichteten Straßenzügen bebaute. Dabei wandte er als architektonisches Gestaltungsmerkmal das Versetzen einzelner Baublöcke ein und begann schon hier mit seiner auffälligen Farbgebung, die später als Markenzeichen Tautscher Architektur in die deutsche Baugeschichte einging. Die letzten Bauten der Gartenstadt wurden 1930 fertiggestellt.

Bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden an der Leipziger Straße einige dreigeschossige Mietshäuser und nahe der südlich verlaufenden Salbker Chaussee die so genannte „Planetensiedlung“. Zwischen 1939 und 1941 wurde an der westlichen Peripherie eine Kleingartenanlage mit 300 Parzellen angelegt. Wiederum als Arbeitersiedlung baute die „Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft“ des Karl-Liebknecht-Werkes zwischen 1955 und 1956 südlich der Planetensiedlung eine zweigeschossige Reihensiedlung mit etwa 360 Wohnungen. Da die Straßen nur mit Buchstaben bezeichnet wurden, ist die Siedlung neben ihrem offiziellen Namen „Karl-Liebknecht-Siedlung“ auch als „ABC-Siedlung“ bekannt.

Zwischen der Nord- und der Südbebauung wurde bis 1971 auf 60 Hektar der „Hundertmorgenbreite“ Landwirtschaft betrieben. 1972 wurde mit dem Wohngebiet Neu-Reform begonnen, das 1974 mit 5.000 Wohnungen in fünf- bis zehngeschossigen Plattenbauten fertiggestellt war. Nach 1990 wurde die Planetensiedlung um weitere Eigenheimbauten erweitert und das Einkaufszentrum „Bördepark“ eröffnet.

Ab dem Jahr 2004 wurden einige Neubaublöcke in Neu-Reform entfernt und andere 5-geschossige Blöcke in 2-3 Geschosser mit Dachterassen etc. umgebaut.

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