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Spanien

Hauptstadt
Madrid
 
Fläche
504.790 km²
 
Bevölkerung
43.379.000
 
pro km²
86 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
16:56
 
 
+
»
 

Geschichte

Die ersten Anzeichen menschlicher Besiedlung im heutigen gemeindegebiet von Manacor gehen bis in die prätalaiotische Zeit (2000 bis 1400 v. Chr.) zurück, auch wenn die Ankunft des Menschen auf Mallorca im fünften Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung liegt. Aus dieser Zeit sind die künstlichen Grabhöhlen (cova de Homonet auf Son Ribot, Mitjà de les Beies und die Navetes), allein stehend oder in Gruppen, die als Wohngebäude dienten (sa Marineta, Hospitalet Vell).

Um 1400 v. Chr. fand eine strukturelle Änderung in der Vorgeschichte Mallorcas statt, einerseits auf Grund der internen Entwicklung der prätalaiotischen Gesellschaft, andererseits durch die Ankunft neuer Volksstämme aus dem östlichen Mittelmeer bedingt. Es entstand eine Kultur, die durch ihre Megalithbauten geprägt war, von denen heute nur noch Keramikscherben zeugen. Es sind Ortsnamen erhalten, die auf arabischen oder Berber-Ursprung hinweisen.

Der Ursprung der Stadt Manacor liegt wahrscheinlich vor der islamischen Herrschaft, wie aus den archäologischen Funden hervorgeht, die in der Umgebung der Pfarrkirche gemacht wurden.

Schon im Jahr 1300 erteilte Jaume II. Manacor die Stadtrechte. Die Existenz einer Pfarrkirche wurde bereits im Jahre 1236 urkundlich belegt. Von den Anfängen der Stadt sind ein ehemaliger Bestandteil des Königspalastes, der Torre del Palau, und einige befestigte Herrenhäuser (Torre de ses Puntes und Torre dels Enagistes) erhalten. Im Mittelalter spielte Manacor eine wichtige Rolle bei den sozialen Kämpfen, in denen der aus Manacor stammende Simó Tort der Vorkämpfer war.

Die städtische und soziale Entwicklung wurde besonders durch die Gründung des Klosters Sant Vicenç Ferrer und die Entstehung des Stadtviertel Fartàritx gekennzeichnet. Hier standen die meisten Windmühlen, die das Stadtbild prägten. 1576 gründete der Dominikanerorden das erwähnte Kloster und der Bau der Barockkirche begann. Anfang des folgenden Jahrhunderts wurde der Kreuzgang errichtet. Das Eigentum der Mönche fiel 1835 in die Hände des Staates. Das Kloster ist seitdem Sitz der Gemeindeverwaltung und des Gerichtshofs.

Bis zum 19. Jahrhundert basierte die Wirtschaft Manacors auf Landwirtschaft (Getreide- und Weinanbau) und Viehzucht (Schafe), auch wenn der Textil- und Lebensmittelsektor sowie das Töpfereigewerbe eine wichtige Rolle spielten. Im 19. Jahrhundert begannen die Veränderungen, die aus Manacor das machten, was es heute ist. Die Industrien zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte nahmen zu. Im Stadtbild erschienen die Windmühlen und eine Branntweinfabrik. Seit der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bilden die Möbelherstellung und die später gebauten Fabriken eine der wirtschaftlichen Grundlagen Manacors. Aber auch das Töpfereigewerbe und die Herstellung von Likören und Weinen sind weiterhin bedeutend.

1879 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Inca und Manacor eingeweiht und 1902 die erste Perlenfabrik gegründet. So wurde Manacor zum Handels- und Industriezentrum des Ostens der Insel. Seit 1912 ist Manacor Stadt.

Diese wirtschaftliche Entwicklung veränderte nicht nur die Gewohnheiten der Gesellschaft, sondern wirkte sich auch auf das Stadtbild aus, insbesondere seit Beginn des Tourismus in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die neue Pfarrkirche Nostra Senyora dels Dolors gebaut, die an der selben Stelle wie die vorherigen Kirchen steht. Die älteste von ihnen wurde schon 1232 urkundlich belegt und war wahrscheinlich über einer arabischen Moschee errichtet worden (Fund einer Grabinschrift, die heute im Museu Diocesà in Palma aufbewahrt wird). Das emblematischste Element ist der Glockenturm. Zur selben Zeit wurden einige der schönsten Herrenhäuser in den Straßen Nou, Major, Pius XII, Bosch usw. gebaut, die historischen Stadtviertel (Fartàritx und es Barracar) erweitert und verstärkt, und in der Umgebung des Bahnhofs und der Promenade na Camella entstanden neue Viertel. Heute findet das Wachstum der Stadt hauptsächlich in den neueren Stadtteilen der Schulzentren und der Promenaden Port, Fartàritx und Ferrocarril statt.

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